Holzminden (red). Lange ist es her, dass sich die Mitglieder des Hegering Holzminden treffen konnten. Obwohl die Jagd auf Schalenwild (wie z.B. Wildschweine) durch die Bundesregierung als systemrelevant eingestuft wurde, fanden in der jagenden Zunft seit April 2020 letzten Jahres keinerlei gesellschaftliche Aktivitäten statt. Die tief mit der Jagd verbundenen Traditionen haben in Zeiten einer Pandemie keinerlei Berechtigung, sei es die Ehrerbietung gegenüber dem gestreckten Wild mit gemeinschaftlich geblasenen Jagdhornklängen oder das Schüsseltreiben am Ende eines jeden Jagdtages. Die Jagdausübung ist auf das absolut Notwendigste beschränkt und selbst, wenn Bewegungsjagden mit einer großen Anzahl an Teilnehmern rechtlich möglich sowie zwingend notwendig sind, machen die gesetzlich vorgeschriebenen Hygienevorschriften kaum noch einen persönlichen Austausch möglich.
Traditionell trifft sich der Hegering bis zu fünfmal im Jahr zum Stammtisch. Wann reale Treffen in gemeinsamer Runde wieder möglich sind, ist aktuell nicht abzusehen. So entschied Hegeringleiter Jörg Kittelmann kurzerhand, dass auf diese langjährige Tradition nicht weiter verzichtet werden soll, denn moderne Technik macht es möglich, sich eben virtuell zu treffen. So kamen zum ersten virtuellen Jägerstammtisch elf Waidgesellinnen und Waidgesellen, sozusagen in privater Atmosphäre, zusammen. Was die Teilnehmenden besonders freute: Auch Kreisjägermeister Harald Meyer folgte der Einladung des Vorstandes und brachte verschiedenste jagdpolitische Themen, wie z.B. die Novellierung der Niedersächsischen Jagdverordnung, in die virtuelle Stammtischrunde ein. Nach zwei Stunden des fachlichen und geselligen Austauschs, vollkommen ohne Infektionsrisiko, endete der erste virtuelle Stammtisch des Hegering Holzminden. Die Waidgesellen Kittelmann und Meyer verbuchten diesen als vollen Erfolg und so lange eine Präsenzveranstaltung nicht möglich ist, soll ein Zusammentreffen in dieser Form in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.