Holzminden (red). „Die Bäume im Solling und anderswo sterben, die Weser hat Niedrigwasser auf Rekordniveau und wir erleben den dritten Hitzesommer in Folge. Die Klimakrise ist eine Bedrohung für das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten und damit auch in unserer Stadt“, meinen die „Fridays for Future“ - Ortsgruppe Holzminden und die Verkehrsinitiative Nachhaltige Mobilität.
Die beiden Verbände veranstalten deshalb anlässlich des globalen Streiktages am Freitag, dem 25. September, ab 16.30 Uhr, eine Fahrraddemonstration ab Parkplatz Nordstraße.
„Der Demonstrationszug wird sich Richtung Bülte bewegen, wo aus unerklärlichen Gründen immer noch keinerlei Infrastruktur für die Radfahrer vorhanden ist und wird dann auf dem Haarmannplatz in der Fußgängerzone mit einer kleinen Kundgebung enden“, erklären die Organisatoren weiter.
„Wir fordern die Regierungen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene auf, die Klimakrise als solche zu benennen und sofortige Handlungsinitiative auf allen Ebenen zu ergreifen. Noch haben wir die Chance und damit die Verantwortung, eine Klimakatastrophe abzuwenden. Für den notwendigen Wandel müssen sektorübergreifend grundlegende Veränderungen stattfinden. Vor allem in den Sektoren Energieerzeugung, Wohnen und Bauen, Industrie, Transport und Verkehr sowie Landwirtschaft sind enorme Anstrengungen nötig. Das wirtschaftliche Handeln darf nicht weiterhin planetare Grenzen überschreiten“, so Anna Lolk von der „Fridays for Future“-Ortsgruppe Holzminden.
Die Verkehrsinitiative ergänzt für den Bereich des Verkehrs: „Im Bereich des Verkehrs, wo der CO2-Ausstoß momentan sogar noch steigt, kann und muss jede/r einzelne ganz viel tun und von der Kommune unterstützt werden.“
Um der Politik und Verwaltung hier etwas behilflich zu sein, wurde ein Fahrradverkehrskonzept für die Stadt Holzminden von über 1.600 Holzmindener Bürgern im Juli 2019 per Unterschriftenliste gefordert und ist inzwischen fertiggestellt. Die Verkehrsinitiative begrüßt die Fertigstellung des Konzeptes und setzt sich nun dafür ein, dass die Maßnahmen unverzüglich beschlossen und umgesetzt werden.
„In ca. 9 Jahren wird laut Aussagen der Wissenschaftler der 'Kipppunkt“'erreicht sein, wo die Folgen unseres Nicht- bzw. Falschhandelns irreparabel sind. Da seit des Bekanntwerdens der Klimakrise vor 30 Jahren versäumt wurde, kontinuierlich den Ausbau des Fahrradverkehrs in Holzminden voranzutreiben, müssen jetzt sofort große Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, um dieses Versäumnis aufzuholen“, so Tilman Wittkopf von der Verkehrsinitiative.
Die Veranstalter hoffen auf die Teilnahme mindestens aller 1.600 Unterschriftengeber und ganz vieler Jugendlichen, um deren Zukunft es hier auch geht. Die Klimakrise betrifft uns schließlich alle. Obwohl es keine Helmpflicht gibt, empfiehlt die Verkehrsinitiative das Tragen eines Helmes und bittet um die Einhaltung der aktuellen Hygienevorschriften.
Foto: Verkehrsinitiative „Nachhaltige Mobilität“