Stadtoldendorf (red). Nach der wochenlangen Trockenheit freut sich nicht nur die Landwirtschaft über den derzeitigen Regen. Auch die Feuersalamander und andere Amphibien wandern nächtens im Hooptal wieder verstärkt über die Kreisstraße 71. Die ist zwischen 18.00 Uhr abends und 8.00 Uhr morgens für den Verkehr gesperrt. Bis ein entsprechendes Schrankensystem installiert ist, werden Autofahrer*innen, die das missachten, geblitzt. Es drohen empfindliche Strafen.
Mit einem einstimmigen Kreistagsbeschluss hatte die Politik im Dezember die nächtliche Schließung der Straße festgelegt und dafür auch die Installation von automatischen Schrankenanlagen genehmigt. Die Straßenmeisterei hatte sich auch unmittelbar um eine Umsetzung dieses Beschlusses gekümmert und alle dafür erforderlichen Vorbereitungen getroffen. Doch die Lieferung der Schranken kann erst in Kürze erfolgen, weil der Lieferant durch die Pandemie von einer vierwöchigen Werksschließung betroffen war und seine Produktion jetzt erst wieder aufgenommen hat.
Solange die Schranken noch nicht da sind, wird die Sperrung deshalb wieder durch den sich ehrenamtlich engagierenden Karl Müller mithilfe von Absperrtafeln vorgenommen. Müller hatte schon im vergangenen Jahr die regelmäßige Arbeiten dazu übernommen, musste jedoch bei gleichzeitig von ihm vorgenommen Zählungen feststellen, dass trotzdem erhebliche Mengen an Salamandern von Autofahrern totgefahren worden waren.
Um dem Problem in diesem Jahr entgegenzuwirken, werden vom Landkreis verstärkt Blitzkontrollen durchgeführt. Gegebenenfalls könnten darüber hinaus zusätzlich auch noch Kameras installiert werden. Das Durchfahren der gesperrten Kreisstraße ist keine bloße verkehrsrechtliche Ordnungswidrigkeit. Weil die Feuersalamander naturschutzrechtlich besonders geschützt sind, könnte das nächtliche Befahren der Kreisstraße erhebliche fünfstellige Bußgelder nach sich ziehen.