Dassel (red). „Sich gegen Willkür und Ungerechtigkeit zur Wehr zu setzen, Populismus und politischen Extremen keinen Platz zu bieten, sei die die Pflicht eines jeden.“ Dieses Fazit aus der Zeitzeugenbefragung vom 08. November 2019 stellte den Startschuss und den Schlusspunkt des diesjährigen SOL-Projektes des 10. Jahrgangs dar, das dieses Jahr unter dem Rahmenthema „Wir und die anderen- zwischen Anpassung und Widerstand“ stand.
Innerhalb eines Quartals setzten sich die Schüler*innen der zehnten Klassen selbstständig und intensiv mit der Frage auseinander, wie der Alltag von Menschen zu unterschiedlichen Zeiten auch in autoritären Systemen aussah: Wer leistete Widerstand? Wie sah Widerstand aus? Wann können wir von Widerstand sprechen? Inwiefern spielte Anpassung in Gesellschaften eine Rolle? Wie grenzen sich Menschen und Generationen grundsätzlich voneinander ab?
In den Fächern Geschichte und Politik erhielten die Schüler*innen Einblicke über Widerstandsbewegungen und Abgrenzungsmechanismen in der Historie sowie zum Aufbau und Funktionen von „Gesellschaft“.
Jede Klasse entschied am Ende, welche Gruppe ihr Produkt dem gesamten Jahrgang präsentieren sollte. So gab es eine Gruppe, die ein Theaterstück entwickelte, in welchem sie Gründe und Formen von Widerstand während des Nationalsozialismus erklärend und in Szenen gebündelt darstellte, drei weitere Schüler zeigten ihren Mitschüler*innen die Tunnelflucht der Familie Schreyer aus der DDR (1988) und erklärte sie eindrücklich an einem selbst gebauten Modell, ein weiteres Team entschied sich für eine parodistische Darstellung des Alltags in West- und Ost-Berlin aus westlicher Perspektive in Form eines selbstgedrehten Szenischen Spiels und eine Schülerin entwickelte einen Podcast, in welchem sie die Abgrenzung der Generationen voneinander als anthropologische Konstante verarbeitete.
Am Ende halten die Schüler fest, dass sie mit Freude gearbeitet und viel Wichtiges und Spannendes gelernt haben, das durch den Unterricht nicht vermittelt worden wäre. Schüler*innen und Lehrer*innen sind sich einig: Selbstständiges Arbeiten mit eigenen Zielsetzungen und Fragestellungen ist erfolgreich!
Foto: Oswald Philipp