Hannover (red). Die ressortübergreifende Koordinierungsgruppe der Landesregierung zur Bekämpfung des Corona-Virus hat anlässlich des ersten Falles in Niedersachsen in ihrer Sitzung am Montag eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Das klare Ziel der Landesregierung bleibt es, eine weitere Ausbreitung des Virus in Niedersachsen zu verhindern.
„Die Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Landesverwaltung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes waren sich heute einig, dass die Fortführung der Eindämmungsstrategie im Sinne des nationalen Pandemieplans zum jetzigen Zeitpunkt des Infektionsgeschehens weiterhin der richtige Ansatz ist“, erklärt Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann. „Wir setzen nach wie vor darauf, potentiell erkrankte Menschen zu isolieren, sie so schnell wie möglich auf das Corona-Virus zu testen und im Falle einer Ansteckung die entsprechenden Kontaktpersonen zu ermitteln. Diese werden dann ebenfalls unter Quarantäne gestellt und getestet. In der Region Hannover wird dieses sehr klare Verfahren seit dem Bekanntwerden des Corona-Falles in Uetze vorbildlich und bisher auch mit Erfolg umgesetzt.“
Eine weitere Maßnahme, auf die sich die Landesregierung gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen verständigt hat, ist die Einrichtung von regionalen Zentren. In diesen können die Proben von Patientinnen und Patienten genommen werden, die den Verdacht haben, sich mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben. „Auf diese Weise entlasten wir die Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner in Niedersachsen und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Schutzkleidung für das medizinische Personal in diesen Zentren möglichst effizient genutzt werden kann“, so Gesundheitsministerin Reimann. „Wir stehen dazu im ständigen Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung, die diese Zentren in enger Abstimmung mit den örtlichen Gesundheitsämtern in ganz Niedersachsen einrichten will."
Generell habe die Versorgung der Beschäftigten im Gesundheitssystem mit Schutzkleidung derzeit eine hohe Priorität, so Dr. Carola Reimann. „Aufgrund der Produktionsausfälle in China, stehen wir in diesem Bereich weltweit in absehbarer Zeit vor einem Nachschubproblem. Aktuell verfügen unsere Krankenhäuser und Rettungsdienste noch über Reserven. Von entscheidender Bedeutung ist für uns allerdings, dass die Beschäftigten im Gesundheitssektor auch in den nächsten Monaten mit Schutzkleidung ausgerüstet werden können, da diese beispielsweise für Operationen benötigt wird.“ Die Landesregierung stehe insbesondere in dieser Frage in engem Kontakt mit der Bundesregierung und prüfe derzeit alle Möglichkeiten, auch eigene Maßnahmen zu treffen, um an medizinische Schutzkleidung für den Gesundheitssektor zu gelangen.
Ministerin Carola Reimann ruft vor diesem Hintergrund erneut dazu auf, ressourcenschonend zu handeln und medizinische Schutzausrüstung nicht unnötig zu verbrauchen: „Für die Menschen auf unseren Straßen haben beispielsweise Atemschutzmasken keinen sinnvollen Nutzen und schützen auch nicht vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus.“