Hannover (red). Ob Unfall oder medizinischer Notfall: Um schnellstmöglich Hilfe zu rufen, ist die Telefonnummer 112 die richtige Wahl. Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden geht es allerdings zum Hausarzt. Tritt ein Krankheitsfall wie Fieber, anhaltender Durchfall oder starke Ohren-, Hals- oder Rückenschmerzen während der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen auf, hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der deutschlandweit gültigen Telefonnummer 116 117. Einen Notruf abzusetzen, wenn die Situation es erfordert, ist ein wichtiger Schritt bei der Ersten Hilfe. Dieser sollte zügig erfolgen. „Wenn eine lebensbedrohliche Situation eintritt, muss immer die 112 gewählt werden. Dazu gehören neben schweren Unfällen zum Beispiel Vergiftungserscheinungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot, Bewusstlosigkeit oder starker Blutverlust“, erklärt Thorsten Ernst, Bereichsleiter Einsatzdienste im Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Eine Herausforderung ist leider das Anspruchsdenken in der Bevölkerung gerade bei überlangen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst: „So wird recht oft einfach die 112 gewählt, um schnellstmögliche medizinische Hilfe zu erhalten“, so Ernst. „Wer bei einer Erkrankung oder nach einem Unfall verantwortungsvoll die richtige Nummer auswählt, der trägt dazu bei, dass unser bestehendes Notruf-System wie geplant funktioniert und Rettungsdienstpersonal dort eingesetzt wird, wo man es dringend benötigt.“
Welche Nummer rufe ich wann an?
116117 wählen:
· Erkältung mit Fieber, höher als 39 Grad
· anhaltender Durchfall
· starke Hals- oder Ohrenschmerzen
· akute Bauch- oder Rückenschmerzen
· kleinere Schnittverletzungen
112 wählen:
· bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall
· bei schweren Schnitt- und Platzwunden
· bei Knochenbrüchen
· bei Verbrennungen
Notruf richtig absetzen
Damit der Notruf rasch zur Hilfe führt, sollten die notwendigen Angaben mit Hilfe der „fünf W-Fragen/Informationen“ beantwortet werden:
· Wo ist es passiert?
· Was ist passiert?
· Wie viele Verletzte / Erkrankte gibt es?
· Welche Verletzungen/ Erkrankungen konnten Sie entdecken?
· Warten auf Rückfragen
Im Notfall werden Anrufer von der Leitstelle durch das Gespräch geführt. Notwendig ist es, in der Leitung zu bleiben, bis alle Fragen zu Ort und Art des Notfalls sowie der Zahl der Verletzten geklärt sind. Vorher keinesfalls auflegen! Um im Ernstfall richtig helfen zu können, empfehlen die Johanniter, Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Infos zum Kursangebot der Johanniter gibt es im Internet unter www.johanniter.de/erstehilfe oder telefonisch unter 0800 0019214 (gebührenfrei). Näheres über den ärztlichen Bereitschaftsdienst finden Sie im Internet unter: www.116117.de.
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