Stadtoldendorf (rus). Es war ein im wahrsten Sinne des Wortes steiniger Weg bis hierher und noch immer sind nicht alle Steine wieder aufeinander. Das erste Etappenziel hat der Kirchenvorstand in Stadtoldendorf aber erreicht: Ab Heiligabend finden die Gottesdienste wieder in der evangelischen St. Dionys Kilian Sebastian-Kirche statt. Das Flair einer Großbaustelle wird allerdings noch einige Monate erhalten bleiben, fortan können die Gemeindemitglieder aber den Fortschritt selbst verfolgen und sehen, was mit ihren Spendengeldern passiert.
Denn diese über die Jahre hinweg gesammelten Spenden und Kirchenbeiträge werden allesamt für die Sanierung der Kirche verwendet, auch Mittel der Gemeinde und der Landeskirche fließen ein. Insgesamt sind es rund 970.000 Euro, die in die Kirche investiert werden – über die Baumaßnahmen und die einzelnen Bereiche berichteten wir bereits an dieser Stelle ausführlich. Ein Teil des Gerüstes am Turm ist bereits verschwunden, im Außenbereich finden noch einige Restarbeiten statt, bevor der Putz erneuert und die Kirche einen neuen Anstrich bekommen wird. Im Inneren geht es parallel weiter.
Der erste Gottesdienst an Heiligabend um 15.30 Uhr
Doch trotz aller noch anstehenden Arbeiten ist es nun endlich soweit: An Heiligabend findet um 15.30 Uhr wieder der erste Gottesdienst in der Evangelischen Kirche statt, in Form einer Andacht und mit einer Bildergeschichte für Familien und Kinder. Danach um 18.00 Uhr lädt die Kirche ein zur traditionellen Christvesper, um 22.30 Uhr wird dann die Christnacht gefeiert. Am ersten Weihnachtstag ist hier Gottesdienst um 10.30 Uhr. Künftig werden die Gottesdienste also wieder in der evangelischen Kirche in Stadtoldendorf stattfinden können, auch wenn es noch Einschränkungen geben wird. Eine wichtige Veränderung im Rahmen der Baustelle: Der Haupteingang am Turm ist derzeit nicht nutzbar, deshalb wird für die nächste Zeit der Seiteneingang an der Rathausseite als Zugang genutzt. Aus Sicherheitsgründen bleiben auch weiterhin die Bauzäune rund um die Kirche stehen, für die Gottesdienste wird einer der Zäune in der Nähe des Alten Rathauses aber geöffnet, der dann den Zugang bieten wird.
Baustellengerüste im Inneren bleiben noch einige Zeit stehen
Im Inneren bleiben die Gerüste noch stehen, dadurch ist auch der Altarbereich noch nicht vollständig nutzbar. „Wir haben aber einen mobilen Altar und auch ein mobiles Taufbecken, welches wir nutzen werden“, erklärt die Pastorin Annabelle Kattner. Aufgrund von Sanierungsbedürftigkeit ist die Orgel allerdings auch weiterhin abgehängt, im Sommer soll sie in die Restauration gehen und bis Weihnachten nächsten Jahres fertig sein, so der ehrgeizige Plan. Bis dahin wird über ein elektronisches Piano gespielt, welches erst neu beschafft und aus Spenden finanziert wurde. In Inneren sind die Stühle im Kirchenschiff bereits aufgestellt, rund eine Woche brauchte eine Reinigungsfirma, um das Kircheninnere wieder von Staub und Steinen zu säubern. „Hier herrschte teils dichter Nebel durch die Bohrungen, die zur Sicherung des Gebäudes durchgeführt wurden“, erklärt Hermann Kumlehn, Vorsitzender des Bauausschusses. Die Ausmalung an den Wänden soll nun das nächste sein, was passieren wird. „Bis Sommer wollen wir damit fertig sein“, so Kumlehn weiter. Danach sollen die Säulen und die Empore restauriert und nach einem Vorbild von 1875 einen neuen Anstrich bekommen.
Künftig zwei Gründe, die Kirche zu besuchen
Gemeindemitglieder haben künftig also mindestens zwei Gründe, um die Kirche zu besuchen. Zum einen für den Gottesdienst selbst und zum anderen, um den Baufortschritt mitverfolgen zu können. „Die Menschen können sehen, was mit ihren Spenden und Beiträgen passiert“, erklären Hermann Kumlehn und Dirk Verwohlt vom Bauausschuss.
An diesem Sonntag wird der letzte Gottesdienst in der Katholischen Kirche gefeiert. „Wir wurden dort sehr herzlich empfangen“, freut sich Pastorin Annabelle Kattner über die Gastfreundschaft in der Katholischen Kirche. Hier durfte die Gemeinde in den letzten Wochen und Monaten ihre Gottesdienste abhalten - pünktlich zu Weihnachten geht es nun wieder zurück.
Fotos: rus