Stadtoldendorf (red). Bevor die Weihnachtszeit beginnt und vielerorts die ersten Lichterketten leuchten, steht der Monat November vor allem im Zeichen des Gedenkens. Mit dem Volkstrauertag und dem Totensonntag gibt es dazu gleich zwei wichtige Daten im Kalender und mit dem Jahrestag der Reichspogromnacht noch ein weiteres Ereignis, bei dem an die Verstorbenen gedacht wird. Zu einer zentralen Gedenkveranstaltung hierzu hatte die Stadt Stadtoldendorf geladen, viele waren der Einladung ins Alte Rathaus gefolgt. Wie schon im vergangenen Jahr war das Interesse wieder sehr groß. Als Gastredner fungierte wieder der Stadtoldendorfer Jens Meier, der nach der Begrüßung von Bürgermeister Helmut Affelt beispielhaft und in eindrucksvoller Weise von dem Schicksal zweier jüdischer Mitbürger und ihrer Familien aus Stadtoldendorf erzählte.
Aufgrund des heutzutage wieder zunehmenden Antisemitismuses schien das Thema aktueller denn je zu sein. Rechtsradikale Tendenzen, die Verrohung in den sozialen Netzwerken und den kürzlichen Ereignissen von Halle zeigen auf, dass diese Angelegenheit auch heute noch präsent ist. „Jeder einzelne von uns ist aufgerufen, jede Form, jedem Ansatz von Antisemitismus, von Fremdenfeindlichkeit, von Diskriminierung umgehend und überall entschieden zu begegnen“, so Meier in seiner Rede. Mit einem gemeinsamen Gebet und einer Kranzniederlegung am Ephraim-Rothschild-Platz, dort, wir einst die jüdische Synagoge stand, wurde der Abend beschlossen.
Foto: Stadt Stadtoldendorf