Holzminden (lbr/kp). „Vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich hier sitze“, sagt Michael Schünemann. Seit dem 1. November ist er als neuer Landrat des Kreises Holzminden im Amt. Nach den ersten offiziellen Tagen lud der „Neue“ zur ersten Gesprächsrunde mit der Presse ein. Er wolle gleich von Beginn an für mehr Transparenz und ein besseres Miteinander sorgen. Dies sei jedoch nicht nur im Kontakt mit der Presse so, sondern auch mit seinen Mitarbeitern und den Bürgern des Landkreises.

Und so verbrachte Schünemann auch seine ersten vier Arbeitstage: Er stattete den verschiedenen Abteilungen einen Besuch ab. Eine wirkliche Bestandsaufnahme muss der Holzmindener jedoch nicht vornehmen, da er bereits zuvor selbst in der Gebäudewirtschaft des Landkreises tätig war. Er nutze die Zeit seit seiner Wahl im Mai, um sich ein Bild von der Gesamtlage zu verschaffen. Die aktuelle Lage sieht nicht rosig aus, das weiß Schünemann. „Wir stehen vor großen Herausforderungen, doch diese nehme ich gerne an“, schlussfolgert der neue Landrat. Eine der ersten großen Aufgaben wird der Haushalt 2020 sein. „Wir müssen den aktuellen Entwurf noch mal komplett überarbeiten und das in allen Bereichen“, ergänzt er.


Im Wahlkampf setzte Schünemann neben dem Thema Transparenz auch auf Digitalisierung, Klimaschutz sowie Bildung und Pflege. Auch hier sollen seinen Worten natürlich Taten folgen. Im Bereich der Digitalisierung im Haus wollen sich die Landkreise Holzminden, Hameln-Pyrmont und Schaumburg zusammen tun, Konzepte erarbeiten und umsetzen. „Wir müssen Zusammenarbeiten und daraus unsere Vorteile ziehen“, erklärt er. Ein Netzwerk zu nutzen sei wichtig, jedoch betont er auch: „Für mich gibt es in erster Linie nur den Landkreis Holzminden und den möchte ich erhalten.“


Auf die Frage, wo er sich in 100 Tagen sieht, antwortet der Landrat vielseitig. „Ich hoffe, dass bis dahin der Haushalt für 2020 steht, wir bereits einige innerbetrieblichen Veränderungen vornehmen konnten und die Stelle des ersten Kreisrates ausgeschrieben haben“, zählt er auf. Mit innerbetrieblichen Veränderungen meine er beispielsweise die Öffnungszeiten des Straßenverkehrsamtes. 


Es sei eine anstrengende aber auch interessante Phase, die nun auf den Landkreis zukäme, doch er freue sich auf die neuen Herausforderungen.