Stadtoldendorf (red). Es war, als wollte der Sommer am letzten August-Wochenende noch einmal zeigen, was er kann. Es war heiß im Haus am Eberbach in Stadtoldendorf und es sollte noch heißer werden, denn das Duo „Alive & Drunken“ heizte den 170 Gästen mit ihrer Musik noch einmal ordentlich ein. Die zwei Ostwestfalen Gert Smolorz und Ralf Hasenbein verstanden es hervorragend, die irische Seele musikalisch auszudrücken. Sie brachten Seemannslieder mit tragischem Ende, sie brachten sinnige Liebeslieder, Balladen von Landstreichern und Heldenlieder aus dem Befreiungskampf. Nichts Irisches wurde ausgespart. Smolorz gab mit seiner Gitarre die Richtung vor: mal gefühlvoll, mal traurig, mal fetzig malte er den Stimmungshintergrund und riss mit seinen virtuosen Stimme das Publikum mit. Unglaublich, welche Höhen er erreicht und wie mühelos er die Oktaven wechselt. Ralf Hasenbein sorgte mit Mund- und Handharmonika und Flöte, sowie mit seinem näselnden Gesang für das irische Lokalkolorit. Hasenbein führte das Publikum auch mit launigen und witzigen Geschichten tief in die Lieder und das Leben der Iren hinein. Und wenn er seinen Witz mal zu weit trieb, forderte sein Mitspieler: „Werft Bierdeckel!“ Smolorz und Hasenbein spielen seit etwa 20 Jahren zusammen und verstehen sich blind. Sie sind Meister des Improvisierens und machen selbst aus kleinen Pannen noch Gags.
Zu dieser wunderbaren Mischung aus Folklore und Humor kam noch ein erlesenes Buffet mit irischen Spezialitäten wie Irish Stew, Fish and chips und irische Angus Steaks. Mit Kilkenny aus dem Fass kühlten sich die Gäste, mit Whisky drangen sie noch tiefer in die irische Seele ein. Bald hielt es die Leute nicht mehr auf den Stühlen, sie klatschten und sangen begeistert mit und schwitzen kaum weniger als die zwei wackeren Musiker auf der Bühne.
Nach der Veranstaltung wurde das Duo vom Publikum mit Lob überschüttet und um weitere Auftritte gebeten. Irische Folklore gibt es ja öfter in der Gegend, aber selten so witzig und hitzig wie mit „Alive & Drunken“. Der Musik- und Kulturverein Stadtoldendorf als Veranstalter und die Familie Roloff als Gastgeber im Haus am Eberbach waren ebenso glücklich wie die Musiker und das Publikum. Einfach nur „irisch gut!“
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