Eschershausen (kp). Die erste Maßnahme zur Renaturierung der Ruthe hat am frühen Donnerstagnachmittag ihren Abschluss gefunden. Mit dem Durchstich des Rutheverlaufs hat das Nebengewässer der Lenne einen neuen Verlauf bekommen. „Das ist historisch für Eschershausen“, sagte Stadtdirektor Jürgen Meyer. Mit dem ersten Stich habe auch ein wichtiger Schritt in Richtung Hochwasserschutz begonnen. Seit April dieses Jahres schritten die Arbeiten neben dem Bolzplatz in Scharfoldendorf voran.
Die Überlegung, die Ruthe zu verlegen, sei allerdings bereits vor vier Jahren entstanden, wie Birgit Cyppull vom Büro für Freiraumplanung sagt. Anlass seien das Wehr und die Fische gewesen. Forellen und Mühlkoppen hätten sich dort gesammelt und nicht flussaufwärts schwimmen können, um ihren Laich abzulegen. Der neue Verlauf der Ruthe soll nun die Durchgängigkeit für Fische gewährleisten.
Dass damit auch eine wichtige Maßnahme im Bereich Hochwasserschutz getroffen wurde, bezeichnet die Planerin als Bonus. Allerdings werde ein Effekt erst dann zu hundert Prozent greifen, wenn die zweite Maßnahme der Renaturierung getroffen ist. Geplant sei, dass im oberen Verlauf der Ruthe zwei weitere Durchlässe vergrößert werden. Wann dies der Fall sein wird, konnte Birgit Cyppull nicht beantworten. Derzeit warte man noch auf einen Förderbescheid.
Die Gesamtkosten für die erste Maßnahme belaufen sich auf 160.000 Euro. 90 Prozent sind vom Land Niedersachsen und von der EU gefördert. Die Kosten beinhalten neben dem neuen Rutheverlauf auch einen neuen Brückenbau. Das Gewässer selbst wird sich mit der Zeit entwickeln, sagt die Planerin. Steine und Totholz sollen anfangs als Strömungslenker dienen. Alle Baumaßnahmen seien gut und planmäßig verlaufen. Für die Zusammenarbeit mit der „Unteren Wasserbehörde“ des Landkreises Holzminden hatte Birgit Cyppull ein besonderes Lob übrig.