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Sonntag, 22. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Lauenförde (red). In der Gemeinde Lauenförde ebenso wie in der Samtgemeinde Boffzen werden gemeindeeigene Flächen im Sommer zu oft gemäht. Für Insekten wichtige Wildblumen, Wildkräuter und Gräser können sich dadurch nicht entfalten. Das hat die ökologische Verarmung öffentlicher Anlagen zur Folge. Die Lauenförder Ratsherren Gerd Henke (Grüne) und Erich Gauding (parteilos) wollen diese Entwicklung stoppen. Sie fordern die Anlage von Blühstreifen und Wildblumenwiesen, wo dies in der Gemeinde möglich ist und stellen einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat. Das nahezu wöchentliche Rasenmähen in der Vegetationszeit  spare zudem erhebliche Kosten im Bauhof der Samtgemeinde Boffzen und setze dort personelle Ressourcen für sinnvollere Arbeiten frei, sind Henke und Gauding überzeugt.

Die beiden Ratsherren verweisen auf aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft. Danach sind von den geschätzten acht Millionen Tier- und Pflanzenarten weltweit rund eine Million vom Aussterben bedroht. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Vereinten Nationen. „Dieser bedrohlichen Entwicklung entgegenzuwirken, ist auch Aufgabe von Kommunen. Sie haben die Möglichkeit, die Lebensbedingungen von Honig- und Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und Käfern und damit auch von Vögeln und Kleinsäugern zu verbessern“, erklären Henke und Gauding. Ein Beitrag zur Schaffung neuer, artenreicherer Lebensräume sei  die Anlage von Blühstreifen und Blumenwiesen.

Sterile Rasenflächen wie sie heute noch überall in den Gemeinden der Samtgemeinde  anzutreffen sind, bieten dagegen solche Nahrungsquellen nicht. In trockenen Perioden werden sie braun und bieten einen unschönen Anblick. Für Natur- und Artenschutz ist das wöchentliche Mähen kontraproduktiv. Es ist nicht mehr zeitgemäß.

Ein anderer Aspekt sind die unnötigen Kosten, die der Verbrauch von Betriebsstoffen, die Abnutzung von Maschinen und der erhebliche Personaleinsatz verursachen. Gerade die personellen Ressourcen können anderweitig sinnvoller eingesetzt werden, zum Beispiel bei der Pflege von Gehölzen im Gemeindegebiet.

Dass Bürgerinnen und Bürger zum Teil schon weiter sind, als die Kommunalpolitik, zeigt ein Beispiel aus der Lauenförder Meintestraße. Dort haben engagierte Bürger auf einer etwa 150 Quadratmeter großen Brachfläche eine bunte Blumenwiese angelegt. „Solch gelungenen Beispielen sollten auch die Gemeinden nacheifern“, sagt  Lothar Gasch, der Bündnis 90/Die Grünen im Samtgemeinderat Boffzen und im Gemeinderat Fürstenberg vertritt. Der Schmetterlingskundler will zusammen mit Erich Gauding die Lauenförder Blühstreifen-Initiative nun auch auf die Samtgemeinde erweitern.

Foto: Anne Gauding

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