Eschershausen (red). Die Westumgehung der B 64 soll den Ortskern von Eschershausen verkehr lich entlasten. Aktuell untersucht der Geschäftsbereich Hameln der NLStBV intensiv verschiedene Varianten für den Trassenverlauf. In der Prüfung befinden sich verschiedene Möglichkeiten der Trassenführung. Dazu gehören Trassen, die um den Kappenberg herumführen, sowie Varianten, die den Kappenberg mit einem Tunnel oder im offenen Einschnitt durchqueren. Alle Varianten untersuchen die Experten der NLStBV gründlich auf ihre verkehrliche Leistungsfähigkeit und Sicherheit, auf ihre Umweltverträglichkeit einschließlich des Schutzgutes Mensch und auf ihre raumstrukturelle Wirkung.
Nach eingehender Bewertung all dieser Aspekte sollen die Varianten – inklusive der jeweiligen überschlägigen Kosten – miteinander verglichen und gegenübergestellt werden. Diese neue Untersuchungsphase soll Ende des Jahres / Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Eine Übersicht über die aktuell zu prüfenden Varianten sowie der Lageplan der Varianten stehen auf der Projektwebsite der Westumgehung Eschershausen HIER zum Download zur Verfügung.
Einbindung in die Planung vor Ort
Die NLStBV möchte über Zwischenstände und Ergebnisse der Untersuchungen sehr transparent informieren. Dazu wird sich nach der Sommerpause eine Arbeitsgruppe gründen, im Rahmen derer möglichst viele verschiedene Sichtweisen der Eschershäuser repräsentiert sind. Die Teilnehmer der extern moderierten Arbeitsgruppe werden von unterschiedlichen Institutionen und Verei- nen, die einen Bezug zur Stadt Eschershausen haben, ernannt – darunter Vertreter der Stadt und der Samtgemeinde, von Umwelt- und Naturschutzverbänden, der Bürgerinitiative zur Westumgehung oder auch Landwirte. Das beauftragte Moderationsbüro hat bereits im Juni Vorgespräche vor Ort geführt, um das Verfahren und das Format vorzustellen. In drei Sitzungen, die voraussichtlich im Zeitraum von September bis Dezember stattfinden, werden die Untersuchungsergebnisse, die die Experten der NLStBV aktuell zu den Varianten erarbeiten, vorgestellt und diskutiert. Dabei sollen Hinweise und Anmerkungen von Seiten der Beteiligten transparent aufgenommen werden. Auf diese Weise soll am Ende des Variantenvergleichs ein Ergebnis stehen, das alle Beteiligten nachvollziehen können. Die sich aus der Prüfung ergebende Vorzugsvariante möchten die Planer schließlich im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorstellen.
Über die Westumgehung Eschershausen
Die im Landkreis Holzminden verlaufende Bundesstraße B 64 ist Bestandteil des überörtlichen Bundesfernstraßennetzes und in Verbindung mit der B 240 und der B 3 die wichtigste Verbindung des Landkreises zum Großraum Hannover. Der Geschäftsbereich Hameln der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) hat den Auftrag, eine Ortsumgehung der B 64 westlich und nordöstlich um die Landstadt Eschershausen im Norden des Landkreises zu planen und zu bauen – sie steht im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Während sich die Nordostumgehung bereits im Bau befindet, ist die Westumgehung noch in der Planungsphase.
Die Vorzugsvariante 1a für die Westumgehung wurde bereits im Jahr 2011 im Rahmen des Raumordnungsverfahrens landesplanerisch festgestellt. Unter Berücksichtigung der Maßgaben der Landesplanerischen Feststellung wurde die Linienführung geringfügig angepasst und 2018 der Öffentlichkeit vor Ort vorgestellt. Die grundsätzliche Linienführung führte jedoch zu Bedenken in der Eschershäuser Bevölkerung. Eine Bürgerinitiative zur Westumgehung, die sich im August 2018 gründete, brachte eine Querung des Kappenbergs mit einem Tunnel in die Diskussion ein. Diese sowie verschiedene weitere Varianten untersucht der Geschäftsbereich Hameln der NLStBV aktuell in einem neuen Variantenvergleich.