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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Nienover (red). Eine große Pferdezählung und -sortierung erfolgte jüngst im Hutewald Solling der Niedersächsischen Landesforsten. Die insgesamt 57 Exmoorponys aus dem Solling sind Deutschlands größter Bestand dieser Pferderasse. Mitarbeiter des Naturpark Solling-Vogler trieben 44 Tiere Mitte Juni vom bisherigen Winterstandort “Neue Hute“ auf eine weitläufige Freifläche auf der "Alten Hute" zusammen. Ziel der Sammelaktion nahe Nienover war es, den kompletten Tierbestand zu erfassen, die Chips sämtlicher Tiere auszulesen und die neugeborenen Fohlen erstmalig zu chippen und tierärztlich zu begutachten.

Anschließend wurden die Pferde in neun Herden aufgeteilt und auf unterschiedliche Weideflächen verbracht. Hierzu zählen Flächen im Hutewald (Schaugehege, Alte und Neue Hute) sowie Beweidungsflächen der Weidegenossenschaft Weideland eG. Die Exmoorponys bleiben den Sommer über auf den verschiedenen Beweidungsstandorten und pflegen als lebende „Landschaftsgärtner“ wertvolle Lebensräume in den Landkreisen Northeim und Holzminden. 

An dem Pony-Auftrieb waren die Naturpark-Mitarbeiter Holger Schwerdtfeger als Leiter der Beweidungsprojekte sowie die Tierbetreuer Karl-Heinrich Nolte und Eckhard Blomeyer beteiligt. Unterstützt wurden sie von den beiden Bundesfreiwilligen Ingo Bulla und Jan Nölker. Tierärztin Sarina Fetscher begutachtete den Gesundheitszustand besonders der jüngsten Patienten und ließ eine Beobachtungsgruppe zusammenstellen, die individuell mit Gummibändern in der Mähne markiert sind. Diese Herde dient als Studienobjekt der Universität Kassel. Der Fachbereich ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung, forscht über Endoparasiten und Dungkäfer bei Exmoorponys im Hutewald. 

„Wir konnten mit der konzentrierten Aktion alle Chips auslesen und den Bestand und die Pässe kontrollieren. Für die Zucht haben wir die englischen Stuten zu den zwei gekörten Deckhengsten aufgeteilt“, erläutert Kurt Hapke, Geschäftsführer des Naturpark Solling-Vogler. „Darüber hinaus konnten wir die Herde aussortieren und neue Herden zusammenstellen. Die Junghengste bilden jetzt wieder eine eigene Gruppe“, so Hapke weiter.

Neun Herden sind im Hochsolling verteilt

Projektleiter Holger Schwerdtfeger beschreibt, welche Herde wo steht: „Am Schaugehege können die Besucher unseren Zuchthengst Little Lord und seine drei englischen Stuten mit zwei Fohlen streicheln. Unser Weidegebiet “Alte Hute“ umfasst fünf Jungstuten aus den Jahrgängen 2017 und 2018. Die “Neue Hute“ ist Heimat für eine gemischte Gruppe von zwölf Ponys. Dieses ist die Uni-Forschungsgruppe um Sarina Fetscher. Die Weiden um Silberborn sind für den zweiten Zuchthengst Paul und seine zwei englischen Stuten nebst deren Fohlen reserviert. In der Steimbke bei Derental stehen zwei Stuten. Auf anderen Naturschutzflächen wurden die weiteren Ponys verteilt und können sich dort tummeln."

Schwerdtfeger freut sich über die gelungene Sammelaktion: „Jetzt können unsere Ponys wieder in Ruhe ihren Job machen. Bei den täglichen Kontrollen achten wir auf Tiergesundheit und kontrollieren Zaun und Tränke. Nur die Forschungsgruppe bekommt regelmäßig Besuch zum Kotsammeln. Aber die gewöhnen sich schnell an die vielen Gäste, die den beliebten Hutewald Solling der Niedersächsischen Landesforsten im malerischen Reiherbachtal besuchen kommen“, weiß Schwerdtfeger. 

Auch im Rahmen des Jahresprogramms "Faszination Natur" bei den fachkundig geführten Wanderungen sind mit ein bisschen Glück die Ponys und Rinder in ihrem ungewöhnlichen Lebensraum Hutewald Solling zu entdecken. Der Naturpark rät für die ca. 2,5-stündigen Führungen zu festem Schuhwerk und Fernglas; Hunde müssen zuhause bleiben. Bereits am Sonntag, den 07. Juli findet die nächste Führung um 14.00 Uhr statt. Weitere folgen am 04.08., 01.09., 08.09. und am 06.10. im Hutewald Solling sowie am 27.10. in der Neuen Hute. 

Am 18. August findet die Familienaktion "Große und kleine Tiere für kleine und große Leute" statt. Nur für diese Aktion sind Anmeldungen erforderlich. Informationen zu Uhrzeiten und Treffpunkte finden Interessierte unter www.naturpark-solling-vogler.de im Terminkalender.

Foto: Landesforsten

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