Amelungsborn (r). Traditionell und uralt: das Schäferhandwerk. Was früher auch im Weserbergland ein prägendes Landschaftsbild war, ist heute ein seltenes Bild. So sieht man nur noch selten von aufmerksamen Hütehunden geführte Schafsherden durch die Lande ziehen. Und genau an diese Tradition erinnert das Schäfer- und Hutefest, das der Landkreis Holzminden alle zwei Jahre auf dem Gelände des Klostergutes Amelungsborn ausrichtet. Anfang September ist es wieder soweit.

Zum siebten Mal findet das Fest schon statt und hat sich inzwischen weit über die Grenzen der Region einen Namen gemacht. Traditionell und tierisch bunt wird es dementsprechend am Sonntag, den 8. September 2019 in Amelungsborn zugehen, wo von 10 bis 18 Uhr alte Schäfertraditionen und natürlich die wolligen Vierbeiner selbst im Mittelpunkt stehen. „Die Vorbereitungen für die Großveranstaltung laufen momentan schon auf Hochtouren“, verrät Michael Buschmann von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis dazu.

Beim Schäfer- und Hutefest ist sprichwörtlich tierisch viel los: Die Schäfereibetriebe des Landkreises Holzminden werden einen Einblick in ihre anspruchsvolle und vielschichtige Arbeit geben. Auf dem Programm stehen u. a. die Vorstellung verschiedener Schafrassen – die vor Ort auch in natura bewundert werden können, Vorführungen mit gut geschulten Hütehunden und Schauscheren. Auch die traditionelle Verarbeitung der Wolle, das Handwerk des Filzens und Spinnen, wird beim Schäfer- und Hutefest erlebbar gemacht – und natürlich können die Produkte vom Schaf auch direkt vor Ort erworben werden. Ebenso stehen allerlei kulinarische Genüsse unter anderem von Anbietern der Regionalmarke Echt! auf der Speisekarte. Ein großzügiger Ausstellungbereich lädt überdies zum Stöbern und Entdecken ein.

Das Thema Schäferei in den Mittelpunkt eines Festes zu stellen, hat seinen Grund. Denn noch immer leistet die Schäferei als landwirtschaftlicher Erwerbszweig einen wichtigen Beitrag speziell für den Natur- und Landschaftsschutz. Besonders schwer zugängliche Stellen, Hangwiesen und Steilhänge sind ohne Schafe kaum zu bewirtschaften. Die Tiere verhindern beispielsweise durch den Verbiss bestimmter Pflanzen eine zunehmende Versteppung und Verbuschung typischer Kulturlandschaften, die den Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und Pflanzen bilden. Darüber hinaus liefern die Schafe wertvolle Waren, wie Wolle, Käse und Fleisch.

Foto: Landkreis Holzminden