Grünenplan/Duingen (r). Kritische Nachfragen aus der Bevölkerung wurden an Jessica Damast, Leiterin der Försterei Papenkamp, herangetragen. Kein Wunder beim ersten Anblick der Fläche. Allen Unkenrufen zum Trotz: „Nein, wir sind nicht verrückt geworden, das hat alles Hand und Fuß“ lacht sie. Im vergangenen Jahr haben die Niedersächsischen Landesforsten die kleinen Gewässer in der Tongrube angelegt. Künstlicher Lebensraum für die Unken, die unbewachsene, flache Gewässer brauchen. Ein Bagger hatte die kleinen Tümpel und Mulden in das Gelände gegraben. Hier hält sich nun das Wasser und dient den Unken zukünftig als Laichplatz. „Der dramatische Rückgang der Gelbbauchunke, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht, ist in erster Linie auf die Beeinträchtigung und den Verlust ihrer Lebensräume zurückzuführen“ sagt Damast. „Darüber hinaus sind die letzten Populationen oft stark isoliert, sodass Einzeltiere nicht zwischen den Populationen wandern können und damit auch der genetische Austausch ausbleibt“.
„Die größte Gelbbauchunkenpopulation im Bereich der Revierförsterei Papenkamp befindet sich im alten Tonabbaugebiet Doberg“ sagt Heiko Brede, Förster für Waldökologie. „Diese Population soll in einem guten Erhaltungszustand bleiben und möglichst als Spenderpopulation für umliegende Flächen dienen. Durch die kleinen Tümpel, sogenannte Trittsteine, soll die Vernetzung der Unken-Vorkommen ermöglicht werden. Diese Trittsteine werden die nächsten Jahre hinsichtlich ihrer optimalen „Gelbbauchunkentauglichkeit“ gepflegt“ so Brede.
Nun hoffen alle Beteiligten, dass die Unken sich in den nächsten Jahren in den neu angelegten Tümpeln niederlassen und so mit anderen Unken ein genetischer Austausch stattfindet.
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