Stadtoldendorf (r). Unter dem Motto: „Anderen ein Zuhause geben“ fand am vergangenen Freitag ein großer Kreativtag zum Thema Naturschutz bei den Johannitern in Stadtoldendorf statt. Gemeinsam mit ihren Gästen hatten sich die Teilnehmer des EOK-Kurses zum Ziel gesetzt mit einfachen Mitteln die Artenvielfalt in Stadtoldendorf zu stärken. Um Hummeln, Bienen und Co. einen Unterschlupf zu bieten, wurden gemeinsam Wohnanlagen für die fleißigen Bienchen und weitere tatkräftige Insekten gebaut. Auch Nachbarn und Interessierte waren herzlich einladen ihrer Kreativität beim Malen und Basteln freien Lauf zu lassen und sich zum Thema „Insektenschutz“ zu informieren. Insgesamt 50 Besucher, darunter Teilnehmer, Angehörige und Gäste, waren Freitagnachmittag in den Räumlichkeiten der Johanniter zu Gast. Auch Susanne Krug, Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe vom Landkreis Holzminden, und Karl-Hermann Böker, Integrationsmoderator der Kreisvolkshochschule, dem in Bezug auf die Betreuung von Migrantinnen und Migranten größten Bildungsträger im Landkreis Holzminden, waren zu Besuch.
Besonders gut kam die Station zum Bemalen von Tontöpfen als Wohnanlage für Ohrenkneifer bei den Besuchern an. Bereits nach gut zwei Stunden waren alle vorhandenen Tontöpfe farbenfroh gestaltet. Nach einem gemütlichen und ereignisreichen Nachmittag hatte jeder Besucher ein Nützlingswohnheim für den eigenen Garten oder zum Verschenken. Damit die engagierten Insekten auch genug Nahrung finden und gleichzeitig durch Bestäubung die Natur unterstützen können, dafür hatten die kreativen Stadtoldendorfer auch eine zündende Idee. Aus Samen, Lehm und Sand bauten sie Samenkugeln für bunte Blumenwiesen.
Vor der großen Kreativveranstaltung wurden die Teilnehmer des vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderten Erstorientierungskurses von Migrationsberaterin Tanja Gutknecht und Dozentin Britta Thater-Mattke zu Multiplikatoren im Thema Insektenschutz geschult. Damit auch sie den Besuchern wissenswerte Infos vermitteln und den kreativen Bastlern die Vorgehensweise beim Bau der Nützlingswohnheime erklären konnten. „Die Veranstaltung war vorteilhaft für den regionalen Insektenschutz, aber auch für die Kursteilnehmer da sie zahlreiche Plakate in deutscher Sprache gestalteten und durch den Kontakt zu den Gästen ihre Deutschkenntnisse erweiterten.“ berichte Tanja Gutknecht.
Auch kleine Besucher waren von dem Projekt hellauf begeistert und halfen eifrig mit. Eine Schülerin, die vergangenen Donnerstag ihren Zukunftstag bei den Johannitern in Stadtoldendorf verbrachte, fragte ob sie auch am Freitag bei dem Kreativtag dabei sein dürfte. Und nicht nur das: Ganz selbständig erklärte sie vor allen Besuchern, wie ein Hummelhotel befüllt wird, und worauf geachtet werden sollte, damit es der Hummelkönigin in ihrem neuen Zuhause besonders gut geht.
Foto: Daniela Müller