Hehlen (red). Die MitarbeiterInnen der Gemeinde Hehlen und die RatsvertreterInnen waren vier Wochen elektrisch unterwegs, jetzt kommen die KollegInnen in Heyen in den Genuss eines E-Auto-Tests. Die Westfalen Weser Energie-Gruppe hat den Verwaltungen ein Elektroauto KIA Soul EV für eine jeweils vierwöchige Testphase zur Verfügung gestellt. Denn die Fachwelt ist sich inzwischen einig: Elektroautos sind umwelt- und verkehrspolitisch sinnvoll. Aber die Entwicklung kommt nur langsam in Fahrt. Um der Idee des Elektroautos weiteren Anschub zu geben und die Alltagstauglichkeit zu demonstrieren, haben die Gemeinden Hehlen und Heyen mit der kommunalen Westfalen Weser Energie-Gruppe den gestaffelten Testlauf vereinbart.
Hehlens Bürgermeister Sebastian Rode übergab jetzt selbst den E-Wagen an seinen Amtskollegen aus Heyen, Michael Zieseniß. Für ihn ist der aktuelle Test auch ein Vorlauf für die Zukunft. „Wir sind sehr gespannt, den technologischen Fortschritt im Bereich Elektroauto direkt vor Ort erleben zu können. Hier im ländlichen Raum wird Elektromobilität eine wichtige Rolle spielen können. Nicht nur zur Entlastung der Umwelt. Deshalb haben wir uns zu diesem Testlauf entschlossen.“
Sein Kollege Sebastian Rode pflichtet ihm bei: „Wir haben uns schon einige Zeit mit dem Thema beschäftigt und jetzt die Gelegenheit genutzt, als uns das gemeinsame Projekt angeboten wurde. Die eigene Mobilität kann umweltfreundlich und zukunftsfest sein und das wollen wir gerade im ländlichen Raum zeigen.“ Und darin sind sich beide Bürgermeister einig. „Die aktuelle Entwicklung ist eindeutig und auch für zukünftige Trends wollen wir vorbereitet sein. Das kann im Übrigen auch für den Tourismus ein wertvoller Aspekt sein. Langfristig kann Elektromobilität für uns auch ein Stück Zukunftssicherung sein.“ In beiden Gemeinden stehen seit dem vergangenen Jahr auch schon öffentliche Ladesäulen. Bei der Testauswertung soll insbesondere erfasst werden, wie viel Energie getankt wurde und welche Kilometerleistung dem gegenüber steht. Aufgrund der Datenbasis können die Gemeinden später entscheiden, möglicherweise ein eigenes Elektroauto für den Fuhrpark anzuschaffen.
Abgas- und feinstaubfreier Autoverkehr für Innenstädte besonders wichtig
„Wir gehen davon aus, dass Elektroautos sich ab 2020/2021 durchsetzen werden, da ab dann die Modellvielfalt erheblich zunimmt. Sie haben eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Antriebssystemen. Neben dem emissionsfreien Fahren und dem geringen Wartungsaufwand, machen E-Autos auch einfach Spaß beim Fahren“, so Leonie Riekschnietz von Westfalen Weser Netz. Insgesamt hat der kommunale Energiedienstleister zwanzig Elektrofahrzeuge verschiedener Hersteller angeschafft, die an die Kreise und Kommunen im Netzgebiet verliehen werden, um die Alltagstauglichkeit der hochmodernen, zukunftsweisenden Fahrzeuge zu testen. In den Regionalbereichen von Westfalen Weser Netz nutzen Mitarbeiter tagtäglich auch schon E-Autos.
Die Westfalen Weser Energie-Gruppe investiert in die Installation von 200 Ladepunkten in OWL und Südniedersachsen, die sich zukünftig in einer durchschnittlichen Entfernung von ca. 20 Kilometern zueinander befinden.
Für Ladestation und Haushaltsstecker tauglich
Durch seine Größe eignet sich der KIA Soul EV hervorragend für den Stadt- und Ortsverkehr. Mit einer Reichweite von ca. 150 Kilometern ist er durchaus aber auch für längere (Überland-)Fahrten einsetzbar. Die Reichweite kann im so genannten "Bremsen"-Modus sogar noch erweitert werden. Damit nutzt das regenerative Bremssystem die Energie beim Bremsen automatisch für die nächste Beschleunigung. Das spart Batterie und gibt mehr Zeit bis zum nächsten Ladevorgang. Die installierte leistungsstarke Li-Ion-Batterie, mit 27 kWh Ladeleistung kann an einer Schnellladestation in einer halben Stunde auf 80% der Kapazität aufgeladen werden. Bei der Wechselstromladung beträgt die Ladeleistung rd. 6 KW, sodass der Wagen in 4 bis 5 Stunden voll aufgeladen wird.
Foto: Westfalen Weser Energie