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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Hannover (r). Blaue Finger beim Radfahren, schmerzende Lungen beim Joggen – ist Sport bei Kälte überhaupt gesund? Die Johanniter klären auf, wie sogar bei Eiseskälte im Freien trainiert werden kann.

Wenn es draußen ungemütlich ist, sollte auf Bewegung an der frischen Luft nicht verzichtet werden, raten die Johanniter. Denn selbst bei leichten Minustemperaturen sei das Sporteln im Freien nicht etwa schädlich für den Organismus, sondern ausgesprochen gesund. „Der Wechsel von warm und kalt bringt das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem in Schwung“, weiß Dr. Hans-Peter Reiffen, Landesarzt der Johanniter in Niedersachsen und Bremen. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass man gesund ist und sich fit fühlt. „Im Winter gilt ebenso wie im Sommer: Auf keinen Fall darf bei Erkältung, Grippe, Fieber oder Antibiotika-Einnahme trainiert werden, sonst droht eine gefährliche Herzmuskelentzündung“, warnt der Experte.

Da der Organismus bei Kälte stärker gefordert ist als bei gemäßigten Temperaturen, sollte das Trainingsniveau entsprechend angepasst werden. Ideal sind moderate Ausdauersportarten wie Joggen oder Walken. „Entscheidend ist, dass dabei gleichmäßig, ruhig und nicht zu tief geatmet wird. Am besten durch die Nase, denn so wird die Luft aufgewärmt und befeuchtet“, sagt Dr. Reiffen. „Wem die Nasenatmung schwerfällt, kann auch einen Schal locker um den Mund wickeln.“

Das Wichtigste beim Kaltluft-Sport ist jedoch die Kleidung: Funktionswäsche verhindert Verdunstungskälte und speichert gleichzeitig die produzierte Wärme nach innen. Zum Schutz vor Unfällen raten die Johanniter in den dunklen Wintermonaten außerdem zu heller Kleidung, die mit Reflektoren versehen ist sowie zu festem, trittsicheren Schuhwerk. Zum Schutz der Stirnhöhle und des Kopfes empfiehlt sich, ein Stirnband oder eine Mütze zu tragen. Da die Extremitäten schnell auskühlen können, sollten warme Socken und Handschuhe angezogen werden.

Bei Kälte wird der Stoffwechsel stärker gefordert: Je tiefer die Temperatur sinkt, umso mehr Energie verbraucht der Körper. „Wir Johanniter raten deshalb zu einer sport- und wintergerechten Ernährung mit Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett in Maßen und viel Gemüse. Die letzte Mahlzeit vor dem Sport sollte etwa drei Stunden zurückliegen“, erklärt Dr. Reiffen. Nach dem Sport ist darauf zu achten, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, allerdings keine zu heißen oder zu kalten Getränke. „Teure elektrolythaltige Drinks müssen es nicht sein – eine Apfelsaftschorle tut es genauso.“

Foto: Die Johanniter - Landesverband Niedersachsen/Bremen

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