Holzen (r). Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er wurde am 3. Januar 1996 durch Proklamation des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt. Dieser Tag ist der Jahrestag für die Befreiung der Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager in Auschwitz durch die Rote Armee 1945. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen denselben Tag neun Jahre später auch zum Internationalen Tag des Gedenkens an alle Opfer des Holocaust erklärt. Im Landkreis Holzminden wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ab 14.30 Uhr zunächst auf dem Ehrenfriedhof in Holzen begangen.
Der Landkreis Holzminden, die Gemeinde Holzen und der Heimat- und Geschichtsverein des Landkreises und der Stadt Holzminden laden gemeinsam zu der Gedenkveranstaltung ein. Auf dem Ehrenfriedhof wird Landrätin Angela Schürzeberg zunächst ein Grußwort halten. Anschließend erfolgen Kranzniederlegungen. Für die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier sorgt der Posaunenchor Holzen.
Im Anschluss um ca. 15.30 Uhr hält dann Dr. Peter-Michael Steinsiek im Dorfgemeinschaftshaus Holzen einen Vortrag über die Zwangsarbeit in den Staatsforsten des heutigen Landes Niedersachsen. Steinsiek hat das lange vergessene Thema aufgearbeitet und im letzten Jahr ein Buch dazu veröffentlicht. Demnach wurden in fast allen Forstämtern des Sollings und des Harzes Zwangsarbeitern eingesetzt. Wie hoch genau deren Zahl war, bleibt im Dunkeln, weil die Ämter darüber kein Buch führten und die eingesetzten Gefangenen häufiger untereinander austauschten. Die aus ihrer Heimat willkürlich verschleppten Menschen mussten unter erbarmungswürdigen Umständen in den Forsten Schwerstarbeit verrichten.
Alle Interessierten sind zur Teilnahme an der Veranstaltung herzlich eingeladen.
Foto: Landkreis Holzminden