Holzminden (r). Seit den Sommerferien hat sich einiges in der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden getan: zwei Abteilungsleiter sind seitdem im Ruhestand. Studiendirektor Helmut Affelt und Studiendirektor Hans-Erich Melching haben nach langjähriger Tätigkeit als Koordinatoren ihre Bereiche an Nachfolger übergeben. Im Bereich der Lernortkooperation (kurz: LOK) ist Oberstudienrat Nils-Peter Kriegel in die Fußstapfen von Studiendirektor Hans-Erich Melching getreten, der damals diese Kooperation mit den allgemeinbildenden Schulen aufgebaut hat.

LOK steht für die Berufsorientierung in allen allgemeinbildenden Schulen der Klassenstufen 8 bis 10. Hier arbeiten die allgemeinbildenden Schulen unseres Landkreises mit der BBS eng zusammen: Alle Schülerinnen und Schüler kommen auf den Kiesberg, um von den vielfältigen Angeboten der Berufsbildenden Schulen zu profitieren. „Die Lernortkooperation stellt eine großartige Möglichkeit für die Schüler um uns herum dar – hier lernen sie die Praxis in den verschiedenen Berufsfeldern hautnah kennen. Ob Metall, Holz, Farbe und Raum, Küche oder Backstube, Pflegezentrum oder die Bereiche Wirtschaft und Soziales – alle diese Bereiche werden von den Sek-I-Schülern in der BBS durchlaufen“, so Nils-Peter Kriegel, der mit seiner Familie in Silberborn wohnt. „Während meiner Schulzeit gab es so ein gut etabliertes System zur Berufsorientierung noch nicht, aber ich bin voll und ganz überzeugt, dass wir hier in der Georg-von-Langen-Schule allen Schülern ein sehr gutes Angebot machen!“

Oberstudienrat Nils-Peter Kriegel weiß, wovon er spricht, da er selbst im Landkreis aufgewachsen ist und nach dem Besuch der Realschule in Holzminden seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Firma Dragoco erfolgreich absolvierte. Schon zu dieser Zeit hat er die Berufsschule an der BBS Holzminden besucht. Anschließend lernte er durch den Besuch der Fachoberschule Technik die Georg-von-Langen-Schule in einem anderen Bereich kennen. Nach seinem Maschinenbau-Studium an der Universität Paderborn war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Konstruktions- und Antriebstechnik. In dieser Zeit lernte er insbesondere durch einen fünfmonatigen Aufenthalt in China auch andere Menschen und Länder kennen. Schon im Jahr 2014 kehrte Nils-Peter Kriegel an die Georg-von-Langen-Schule in Holzminden zurück und unterrichtet seitdem dort im Bereich Metalltechnik sowie das Unterrichtsfach Mathematik. „Wissensvermittlung und die Unterstützung junger Menschen haben mich immer interessiert“, so der junge Abteilungsleiter, der sich seit 30 Jahren auch bei der Feuerwehr engagiert und nu schon längere Zeit sowohl Ortsbrandmeister von Silberborn als auch stellvertretender Stadtbrandmeister von Holzminden ist.

Durch die Umorganisation in der BBS Holzminden hat Studiendirektor Nils-Peter Kriegel bereits im Jahr 2017 zusammen mit Studiendirektor Affelt den Bereich Migration an der BBS aufgebaut und schließlich ein Netzwerk für die Sprachförderung ins Leben gerufen, das auch Flüchtlingen in Dualen Ausbildungsberufen der BBS Holzminden eine Unterstützung bietet. „Mit der Einführung des Schulversuchs SPRINT sowie SPRINT-Dual für junge Flüchtlinge haben wir hier auch den Kompetenzcheck komPASS3 eingeführt – ein wichtiges Instrument, um Schülern neben dem Interesse für eine Berufsausbildung auch aufzuzeigen, welche Kompetenzen zum Erlernen des Berufs erforderlich sind!“

Schon im vergangenen Schuljahr hat Kriegel die Abteilung III der Berufsbildenden Schulen Holzminden übernommen und sehr erfolgreich die Bereiche Hauswirtschaft, Ernährung, Körperpflege, Lebensmittelhandwerk und Gastronomie geleitet. Somit hat er mit diesen Bereichen die Nachfolge von Helmut Affelt angetreten. Mit der Übernahme des Bereichs LOK und Berufseinstiegsklasse sind auch diese Aufgaben von dem ehemaligen Abteilungsleiter Studiendirektor Hans-Erich Melching hinzugekommen, so dass Nils-Peter Kriegel nun auch im Technikzentrum fest eingezogen ist.

„Die Zusammenarbeit mit den allgemeinbildenden Schulen beinhaltet neben LOK auch den Bereich RdL – Region des Lernens. RdL ist vor gut fünfzehn Jahren ins Leben gerufen worden und unterstützt ebenfalls im Bereich Berufsorientierung. Deshalb macht es unbedingt Sinn, dass diese verschiedenen Bereiche nun in meinem Verantwortungsbereich zusammenkommen“, so Kriegel.

RdL ist eine landesweite Einrichtung zur Kooperation der BBS mit den allgemeinbildenden Schulen. Mit der Einrichtung der Region des Lernens in Holzminden war der Landkreis Holzminden weit vorne mit dabei. Die Kernaufgabe von RdL sind alle Maßnahmen im Rahmen der Berufsorientierung, besonders Aktionen mit und in Betrieben sowie der Bereich der Schülerfirmen – überall hier kann RdL unterstützen. Kooperationspartner sind die Kreisvolkshochschule, die Agentur für Arbeit, das NLQ (Niedersächsisches Landesamt für Qualitätsentwicklung), die Wirtschaftsinitiative Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter und viele andere mehr. Somit ist RdL eine breit aufgestellte Einrichtung, die für die Schüler da ist.

RdL war bis zum Sommer 2018 eng verknüpft mit dem Namen Rudolf Hebestadt, der über fast acht Jahre diesen wichtigen Bereich geleitet hat. Nun ist der Fachpraxislehrer der BBS Holzminden in den Ruhestand gegangen. „RdL-Arbeit ist Netzwerk-Arbeit“, so Hebestadt. „Alle Schulen sind wichtig. Und somit hat RdL durch die Bank positive Auswirkungen auf die Schüler, da sich RdL auf die Zielgruppe Schüler fokussiert“, Hebestadt weiter, als er seinen Staffelstab vor Kurzem an seinen Nachfolger im Amt Guido Rothmann übergibt.

Guido Rothmann ist ebenfalls erfahrener Fachpraxislehrer in der BBS Holzminden. Hier hat er genau wie sein Vorgänger bereits über viele Jahre LOK-Schüler, die aus den allgemeinbildenden Schulen zur BBS Holzminden kommen, unterrichtet. Somit hat auch Guido Rothmann bereits im Vorfeld viele Erfahrungen gesammelt, die jetzt allen Kooperationspartnern im Bereich RdL zugutekommen.

Seit Anfang November ist Guido Rothmann in das RdL-Büro an der Georg-von-Langen-Schule eingezogen und hat auch gleich angefangen, die Schulen des Landkreises zu besuchen. „Auf meiner Agenda stehen alle Schulen. Und ich fahre gerne zu jeder Schule unseres Landkreises, damit wir gemeinsam die Schüler hier vor Ort weiter nach vorne bringen!“ Rothmann ist somit nicht nur ein Ansprechpartner, sondern er bringt sich wie sein Vorgänger aktiv mit ein. Das Projekt Schulberufslotsen, das bereits Rudolf Hebestadt als ein sehr wichtiges Projekt gesehen hat, wird von dem RdL-Nachfolger genauso gesehen.

Zusammen mit dem Abteilungsleiter Nils-Peter Kriegel, der sowohl RdL als auch LOK nun in seinem Koordinationsbereich vereint, sind somit sowohl die Einrichtung „Region des Lernens“ als auch die direkte Kooperation mit den Sek-I-Schulen des Landkreises (LOK) in neuen kompetenten Händen. Der Schulleiter der BBS Holzminden, Andreas Hölzchen, freut sich über diese Übergabe des Staffelstabs: „ Wir haben schon in der Vergangenheit zusammen mit allen Schulen unseres Landkreises gut zusammengearbeitet und wir haben alle gemeinsam sehr erfolgreiche Projekte hervorgebracht. Und obwohl nun die Übergabe an die junge Generation stattfindet, so haben wir einen nahtlosen Übergang.“

Foto: BBS Holzminden