Holzminden (r). Falsche Polizisten, Enkeltrick oder E-Mail-Erpressung – besonders alte Menschen sind ganz häufig Opfer von Betrug. Wer die Tricks der Gauner allerdings kennt, vermag deutlich besser darauf zu reagieren. Zum fünften Mal haben sich die ehrenamtlichen Sicherheitsberaterinnen und –berater für Senioren auf Einladung des Senioren- und Pflegestützpunktes Niedersachsen (SPN) des Landkreises Holzminden im Polizeikommissariat Holzminden getroffen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Information zu bekommen. Das Ziel: Ältere Menschen vor Kriminalität zu schützen und damit deren Lebensqualität zu steigern. 

Vor zwei Jahren hatten sich die Sicherheitsberater das erste Mal über einen Lehrgang durch die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden und dem Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Holzminden so qualifiziert, dass sie auf einer für Senioren verständlichen Gesprächsebene über Kriminalitätsformen und andere Risiken aufklären sowie praktische verhaltensorientierte Ratschläge und Hilfen geben konnten. Mit der Aufklärung sollen die älteren Menschen sicherer im Umgang mit entsprechenden Situationen werden und gegebenenfalls auch anderen Betroffenen helfen können. 

Wie immer stand am Anfang der Veranstaltung zunächst der Erfahrungsaustausch auf dem Programm. Nach der Begrüßung durch Kriminalhauptkommissar Alfred Sauer und Silvia Kieven berichteten die Teilnehmenden über ihre persönliche Präventionsarbeit und die damit zusammenhängenden Erlebnisse. Schwerpunkt der diesmaligen Veranstaltung waren jedoch im Anschluss weniger die typischen kriminelle Vorgehensweisen der Täter als vielmehr die Wissensvermittlung im Umgang mit Geldgeschäften. Sicherheitsberater und Diplomkaufmann Rainer Haut hielt einen kompetenten Vortrag „Sicheres Onlinebanking“. Allgemeine Fragen standen dabei zunächst im Mittelpunkt: Geht Onlinebanking auch in der Filiale? Welche Voraussetzungen braucht mein Gerät? Geht Onlinebanking auch mit dem Smartphone? Welche TAN-Verfahren bestehen und sind empfehlenswert? Gibt es absolute Sicherheit? Beispiele und Anwendungen im Finanzbereich sowie eine Darstellung der Verschlüsselungstechnologie TAN rundeten den Vortrag ab.

Am Ende ging es um Sicherheitstipps für die Teilnehmenden. Polizeioberkommissar Jens-Peter Meffert stellte ein weiteres wichtiges Thema in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Ihm ging es um die Sicherheit im Straßenverkehr für Senioren. Meffert betonte, dass es für Senioren sehr wichtig sei, den richtigen Umgang mit dem Rollator zu üben. Und auch E-Bikes sowie andere elektrisch betriebene Fahrzeuge, für die es zum Teil noch keine klaren Richtlinien im Straßenverkehr gibt, seien Herausforderungen für ältere Menschen. Das Thema soll auf einer weiteren Veranstaltung im nächsten Jahr vertieft werden.

Die ehrenamtlichen Sicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberater stehen auf Anfrage für die Durchführung von Veranstaltungen zu verschiedenen Präventionsthemen zur Verfügung. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bei Silvia Kieven und Irmhild Schulze vom Senioren- und Pflegestützpunkt Holzminden auch unter der Tel. 0 55 31 - 707 326 näher informieren.

Foto: Polizei Holzminden