Stadtoldendorf (fw). Am gestrigen Mittwoch präsentierten rund 90 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen der Homburg Schule ihre Praktikumsplätze und die gewonnenen Erkenntnisse darüber. Während ihres drei- beziehungsweise zweiwöchigen Praktikums konnten die Mädchen und Jungen erste berufspraktische Erfahrungen sammeln. Im gesamten Landkreis ermöglichten insgesamt 57 Unternehmen und Institutionen den Schülern einen Einblick in die tägliche Arbeit und boten so wichtige und interessante Aufklärung über die jeweiligen Berufe.
Berufe aus den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen – von der Polizei über Vermögensberatung bis hin zu Automobilkauffrau/-mann. Ebenfalls wurden Verwaltungsfachangestellte, Pflegeberufe, Bäcker, Friseure oder Elektroniker von Schülern favorisiert. Aber auch einzelne besondere Berufswünsche, vielleicht sogar untypische für Mädchen und Jungen, konnte man unter den eindrucksvoll vorgestellten Praktika finden. So war zum Bespiel Max auf einem großen Landwirtschaftlichen Betrieb als Pferdewirt tätig und könnte sich dies auch als Beruf für seine Zukunft vorstellen. Vier der Schülerinnen suchten sich als Praktikum einen Handwerksbetrieb aus, zwei beim Tischler und zwei im Bereich Metallbau. „Ich weiß, dass ich handwerklich begabt bin und fand Tischler einfach und passend“, erzählt Lisa-Marie Bönig und gibt deutlich zu verstehen, dass auch sie sich ihr ausgesuchtes Praktikum als späteren Beruf vorstellen könnte. Simone Richter, die im Metallbaubereich tätig war, berichtet, dass sie sich nicht ganz sicher gewesen sei, aber eine gewisse Neigung schon vorhanden gewesen sei, so dass sie dieses Handwerk einfach ausprobiert hätte. Ob sich daraus ein Berufswunsch entwickelt, weiß sie allerdings noch nicht. Vier Jungen der 90 Schüler suchten sich ein Praktikum im Bereich Erzieher aus.
Die meisten Schülerinnen und Schüler wussten sofort, in welchen Beruf sie reinschnuppern möchten. Bei denen, die sich nicht sicher waren, bot Schulberufslotsin Ute Nölting im Vorfeld eine individuelle Beratung an, in der gemeinsam herausgefunden wurde, welche Stärken und Interessen vorliegen. So hatten alle ihren Platz für zwei oder drei Wochen in der Berufswelt gefunden.
In den Unterrichtsfächern Deutsch und Arbeit/Wirtschaft wurden die Schüler auf das bevorstehende Praktikum vorbereitet – dazu gehörte vor allem erst einmal zu lernen, wie man eine Bewerbung schreibt, aber auch welche Rechte und Pflichten man als Praktikant hat und welche Rahmenbedingungen zu einem Praktikum gehören.
Im Anschluss an das Praktikum gehörte für jeden eine mündliche Prüfung in der Schule mit dazu. Hier musste der Praktikant eine Präsentation über den Betrieb halten, erzählen, was die Aufgaben waren und auch selbst eine Tätigkeit beispielhaft durchführen. Auch sich weitreichende Gedanken zu machen, warum der ausgesuchte Beruf überhaupt wichtig ist und wozu er dient, war für die Schülerinnen und Schüler eine Prüfungsaufgabe, bei der sich letztendlich herausstellte, ob das Praktikum angenommen oder lediglich abgesessen wurde. Bis gestern konnte schon zehn Schülern durch das absolvierte Praktikum eine feste Lehrstelle in den jeweiligen Betrieben zugesichert werden, aber man erwarte noch deutlich mehr, erklärt Lehrer der Homburg Schule Florian Anders.
Auch Sabine Tippelt, Mitglied des Landtags, und Wolfgang Anders, Samtgemeinde Bürgermeister, schauten sich gespannt die Praktikumsausstellung an und ließen sich von einigen Schülern ihre Erfahrungen berichten.
Fotos: fw