Grünenplan (r). Wo sonst nur der Abfall anderer Baustellen landet, unterhält der Landkreis Holzminden zurzeit selbst eine Großbaustelle. Die an der L 484 bei Grünenplan, dem sogenannten Krankenweg, gelegene Bauabfalldeponie ist eine der größten Entsorgungseinrichtungen des Landkreises und wird aktuell fit für die Zukunft gemacht.
Seit 1990 wurden hier rund 200.000 Kubikmeter Abfall eingelagert, die anfangs hauptsächlich aus dem Grünenplaner Glaswerk stammten. Weil das dafür berechnete Volumen nicht ausgeschöpft wurde, wurde die Deponie nach und nach auch für andere Abfallarten geöffnet. Grundsätzlich dürfen dort mineralische Stoffe entsorgt werden. Der Untergrund besteht aus einer bis zum 2,50 Metern dicken Tonschicht und bildet eine geologische Barriere zum Schutz des Grundwassers. Nach Freilegung der Tonschicht wurde zunächst eine 30 Zentimeter dicke Kiesschicht als Drainage aufgebracht, die in Kürze mit einem Trennvlies bedeckt wird. Durch die Hanglage kann das Wasser, das sich im Deponiekörper ansammelt, abfließen. Es wird in speziellen Teichen aufgefangen.
Mit der jetzt geschaffenen Erweiterungsfläche erreicht die Deponie ein Gesamtvolumen von 400.000 Kubikmetern und bietet damit Kapazitäten für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre. Die Kosten der jetzigen Baumaßnahme, die bereits im Dezember abgeschlossen sein soll, belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro. „Wir werden Ende des Jahres annahmebereit sein“, sagt Dr. Dirk Brinkmann, der als Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes AWH für das Projekt verantwortlich ist. Auf dem Deponiegelände betreibt die AWH einen Wertstoffsammelplatz, auf dem Grüngut, Altholz, Metall, Elektroschrott und Altglas angenommen werden. Die Einrichtung steht während der Öffnungszeiten auch Privatanlieferern zur Verfügung.
Foto: Stephan Willudda