Stadtoldendorf/Metz (rus). 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges ist eine Abordnung Stadtoldendorfer nach Frankreich gereist, um gemeinsam mit der Partnerstadt La Montagne und zwei weiteren Gemeinden dem 100-jährigen Ende des Ersten Weltkrieges zu gedenken. Die Abordnung aus der Stadt Stadtoldendorf ist im französischen Metz eingetroffen, wo sie über das Wochenende ein vielseitiges Programm erwartet. Aus Stadtoldendorf nehmen insgesamt 22 Personen teil, darunter zehn Jugendliche.
Neben Stadtoldendorf und La Montagne kommen auch aus Deidesheim und St. Jean de Boiseau, die Nachbargemeinde La Montagnes, Abordnungen, die Teil einer lange vorbereiteten Gedenkveranstaltung sind, die rund um Verdun stattfinden soll. Im Fokus steht dabei für die Teilnehmer aller vier Gemeinden, sich die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges in Erinnerung zu rufen und sie damit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Mit einem gemeinsamen Frühstück beginnt das Wochenende am Sonnabend in der französischen Stadt Metz, wo die Stadtoldendorfer am Freitag bereits gut angekommen sind. Ein Stadtrundgang soll den Teilnehmern danach die Kultur von Metz näher bringen, am Nachmittag geht es für die Delegationen zur Mosel-Insel Metz-Chambière, wo die Besichtigung der dortigen Nekropole, einer Kriegsgräberstätte mit vielen internationalen Gräbern stattfinden soll. Am Sonntag steht die Besichtigung des Mémorial de Verdun auf dem Plan. Das Mémorial de Verdun ist ein Museum und eine Gedenkstätte für die Schlachtfelder von Verdun. Es wurde 1967 unter der Schirmherrschaft des Schriftstellers Maurice Genevoix gegründet, der im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte.
Anschließend besichtigten die Delegationen das „zerstörte Dorf“ Fleury-devant-Douaumont. Es war bis zum Beginn der Schlacht um Verdun im Ersten Weltkrieg ein kleines französisches Bauerndorf, wurde während der Schlacht jedoch bis auf wenige einzelne Steine völlig zerstört und wurde nicht wieder aufgebaut. Der ohnehin karge Boden rund um die Gemeinde war verseucht durch Sprengstoffe, Munitionsreste, Giftgas, Leichen und Kadaver, so dass viele Bauern den Boden nicht mehr bestellen konnten. Insgesamt gibt es in Frankreich neun dieser völlig zerstörten Orte. Bei der Besichtigung des Geländes ist es immer noch ratsam, auf den Wegen zu bleiben, da weiterhin Blindgänger und anderes Kriegsgerät sowie menschliche Knochen zu finden sind.
Fotos: Affelt