Höxter (TKu). Ob kleine oder große Spürpanzer, ob Musterstube oder Gefechtsstand, beim Tag der offenen Tür der Bundeswehr in der General-Weber-Kaserne gab es für Groß und Klein viel zu sehen. Der Tag der offenen Tür fand nach fünfjähriger Pause in diesem Jahr anlässlich des 25-jährigen Bestehens des ABC-Abwehrbataillons 7 statt. Etwa 4.000 Besucher waren nach Höxter gekommen, um die Bundeswehr zu besichtigen. Weil Parkplätze nahe der General-Weber-Kaserne rar gewesen sind, richtete die Bundeswehr einen Bus-Shuttle-Verkehr vom offiziellen Parkplatzgelände auf dem Floßplatz in Höxter für hin und wieder zurück ein.

Eröffnet wurde der Tag mit einem gemeinsamen Antreten der fünf Kompanien des gesamten Bataillons. Auch die fünfte Kompanie, die nicht in Höxter sondern in Husum stationiert ist, war mit von der Partie. Kommandeur Oberstleutnant Marc Martin Michalek hieß alle Besucher und Gäste Willkommen. Neben Bürgermeister Alexander Fischer begrüßten auch die Bundestagsabgeordneten Christian Sauter und Christian Vieregge alle Soldatinnen und Soldaten, die auf dem Appellplatz zahlreich angetreten waren. „Die Stadt steht hinter ihnen“, sagte Bürgermeister Alexander Fischer in seiner Ansprache. Die Stadt unterstütze die Bundeswehr, wo es möglich ist, da sie ein wichtiger Faktor der Stadt Höxter sei.

Nach dem offiziellen Teil ging es auch schon los. Die Bundeswehr stellte in mehreren Vorführungen ihr Können unter Beweis. In den Vorführungen wurde deutlich, dass die ABC-Einheit zu den Spezialkräften der Bundeswehr gehört, die auch schwierige ABC-Lagen (Einsätze mit atomaren-, biologischen- oder chemischen Stoffen) sicher in den Griff bekommt. Die ABC-Kräfte demonstrierten einen Einsatz, bei dem Gefahrstoffe mit dem Spürpanzer Fuchs aufgespürt und gekennzeichnet wurden. Nach einer Absperrung der Gefahrenstelle kamen die Spezialkräfte im sogenannten „Zodiac-Schutzanzug“ zum Einsatz. Sie waren mit ihrer Ausrüstung in der Lage, die großen Panzerfahrzeuge von allen Seiten in binnen kurzer Zeit zu desinfizieren. Gut besucht war auch die Gefechtsübung auf der Hindernisbahn. Weil dabei aber laut geschossen wurde, mussten die Besucher Gehörschutz tragen.

Neben den großen gepanzerten Fahrzeugen konnten die Besucher auch die kleinen Modellvarianten in einer Fahrzeughalle bestaunen. Werner Gaidzik von der Reservistenkameradschaft Nörde hatte gleich mehrere Panzermodelle zur Schau gestellt, darunter auch eine fahrbare Panzer-Variante, die sogar optisch und mit Geräusch einen Schuss aus dem Kanonenrohr nacharmen konnte. Zu besichtigen gab es darüber hinaus auch eine Musterstube, Gefechtsstände, jede Menge verschiedene Fahrzeuge oder verschiedene Schusswaffen. Diese Waffenausstellung in einem Gebäude auf dem Gelände durften aus Sicherheitsgründen jedoch nur Erwachsene über 18 Jahren nach einer Ausweiskontrolle betreten. Für Kinder wurde darüber hinaus Kistenstapeln, ein Kettcar- und Go-Kart-Parcours sowie eine große Hüpfburg angeboten. „Die Bundeswehr benötigt Nachwuchs“, berichtet Pressesprecher Stefan Jahn vom ABC-Abwehrbataillon 7.

Aus diesem Grund war das sogenannte Karrieremobil vor Ort, um über die Armee der Zukunft, deren Auslandseinsätze und das Soldatenleben zu informieren. In den vergangenen Jahrzehnten nach dem Fall des eisernen Vorhanges ist die Zahl der Soldatinnen und Soldaten von 500.000 auf 179.000 reduziert worden. Nun soll die Truppe wieder um gut 20.000 Männer bzw. Frauen aufgestockt werden. Auf die Bundeswehr abgefahren ist jedenfalls schon mal der knapp zweijährige Marlon. Sein Vater Christoph Spieker ist ebenfalls Soldat. Er musste seinen Sohn aber noch bremsen, damit der nicht mit dem oliv-grünen Modell-Lastwagen von alleine abdüst. Bis Marlon bei der Truppe anheuern kann, wird es aber noch einige Zeit dauern. Neben der Bundeswehr mit ihren Reservistenkameraden war auch die Feuerwehr Höxter und das Technische Hilfswerk aus dem Kreis Höxter vor Ort, um sich mit zwei modernen Fahrzeugen zu präsentieren.

Fotos: Thomas Kube