Bevern (jp). Nach fast dreijährigen Suchen und Forschen sind die ehrenamtlichen Helfer der archäologischen Denkmalpflege Detlef Creydt und Jan Schametat stolz den ersten Besuchern, die einzigartigen Exponate aus dem siebenjährigen Krieg zu präsentieren. „Wir sind stolz, dass unsere Funde im Beveraner Schloss einen guten Platz bekommen haben, aber trotzdem sind wir etwas wehmütig, da sie bei uns Zuhause eine bestimmte Ecke ausgefüllt hatten“, berichten die beiden. Die archäologischen Untersuchungen fanden zwischen Februar 2013 und Februar 2016 statt.
Der siebenjährige Krieg, der von 1756 bis 1763 ausgetragen wurde, forderte in ganz Europa seine Opfer. Besonders das Jahr 1761 blieb in den Geschichtsbüchern, als besonders schlimm und brutal in Erinnerung. In diesem Jahr fand auch das Gefecht auf den Höhen westlich von Neuhaus statt. Damals standen sich vom 13. auf den 14. September 1761 die Franzosen und die Truppen aus dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel und dem Königreich Hannover gegenüber.
Auf der Seite der Alliierten Truppen stand der braunschweigische General Hilmar Leopold von Mansberg, als Befehlshaber. Er kämpfte mit seinen Truppen in dieser Nacht von zirka 01:00 Uhr bis 03:00 Uhr Nachts. In diesem Gefecht erlitt er eine bittere Niederlage, aber trotzdem konnte er sein gesamtes Regiment retten.
Schametat und Creydt forschten mit viel Freude, ehrenamtlich auf den Spuren des siebenjährigen Krieges. Dabei gelangten ihnen mithilfe des Metalldetektors und vielen Genehmigungen insgesamt 150 Funde. Der große Durchbruch kam direkt mit dem ersten Fund. Eine braunschweigische Kanonenkugel wurde das persönliche Highlight, sowie ein Ansporn für Schametat und Creydt. Insgesamt können sie auf 102 Bleikugeln (verschiedener Kaliber), 19 Eisenobjekte (unter anderem Hufeisen), und viele Buntmetallfunde zurückblicken.
„Geschichte hat mit Gedächtnis zu tun und mit Erinnern“, erläutern sie. Ihr Ziel ist es zu Säubern, zu Sichern und zu Bewahren. Die ehrenamtlichen Helfer, der Heimat- und Geschichtsverein, das Schloss-Bevern und alle Beteiligten freuen sich über einen weiteren Teil der Regionalgeschichte, der für die Öffentlichkeit bereitgestellt wird und im Beveraner-Schloss ab sofort besichtigt werden kann.
Fotos: jp