Landkreis Holzminden (rede). Seit dem 1. März ist sie beim Landkreis Holzminden als Probebetrieb installiert, so dass bereits gut ein halbes Jahr nach ihren Kriterien gearbeitet wird: Die Zentrale Vergabestelle, abgekürzt „Z V S“, soll dafür sorgen, dass die Beschaffungsvorgänge der Verwaltung einheitlicher, rechtssicherer und transparenter werden. Nicht nur das Personal musste sich dafür technisch und juristisch speziell rüsten, auch auf die Bieter kommen zukünftig einige Veränderungen zu. Wie das neue elektronische Fachverfahren genau funktioniert, soll jetzt im Rahmen der von Landrätin Angela Schürzeberg initiierten Veranstaltungsreihe „Wirtschaft trifft Verwaltung“ vorgestellt werden. Am 16. Oktober in der Holzmindener Feuerwehrtechnischen Zentrale geht es auch darum, den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern mögliche Berührungsängste gegenüber dem E-Verfahren abzunehmen.
Seit 2016 haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Ausschreibungs- und Vergabeverfahren gravierend geändert. Hintergrund war, dass die Verfahren auf europäischer Ebene stärker vereinheitlicht und Vergaben der öffentlichen Hand noch wettbewerbsorientierter gestaltet werden sollten. Um das möglichst rechtssicher zu bewerkstelligen, setzt der Landkreis ein speziell darauf ausgerichtetes Softwareprogramm ein. Denn bereits ab Oktober 2018 sind alle Liefer- und Dienstleistungsaufträge ab einem Wert von 221.000,- Euro netto und für Bauaufträge ab rund 5,5 Mio. Euro netto ausschließlich elektronisch durchzuführen. „Und das Vergaberecht wird auch künftig weitere Anpassungen erfahren“, ist sich Jörg Hesse, der die ZVS beim Landkreis seit Anfang März zentral steuert, sicher. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis auch unterhalb dieser Schwellenwerte eine vollständige elektronische Abwicklung vorgeschrieben sei. +++ Was genau kommt denn nun aber auf all diejenigen zu, die künftig Geschäfte mit dem Landkreis machen wollen? „Alle Schritte, von der Vergabebekanntmachung, der Bereitstellung der Unterlagen, der Einreichung der Angebote, deren Prüfung und der abschließenden Vergabe-/Auftragserteilung sind elektronisch abzuwickeln“, stellt Jörg Hesse klar. Wer sich als Anbieter beim Landkreis mit seinen Fähigkeiten und Leistungen registriere, erführe dann auch ganz automatisch und schnell, wenn eine neue, für ihn interessante Vergabe anstünde. Das Verfahren sei im Übrigen erheblich einfacher, als man sich vielleicht so auf den ersten Blick vorstelle, ergänzt er.
Wie das alles aber genau funktioniert, will der Vergabespezialist am Dienstag, den 16. Oktober ab 17 Uhr in der FTZ allen interessierten Unternehmen vorführen. „Wir hoffen dabei dann auf eine rege Beteiligung möglichst vieler Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe“, sagt auch Rainer Stecker, als Stabsstellenleiter für die ZVS beim Landkreis verantwortlich. Ziel sei es letztendlich, mithilfe vieler schon bekannter und erfahrener Geschäftspartner die E-Vergabe zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Interessierte Unternehmen werden mit Angabe der Personenzahl um Anmeldung bis Freitag, 12.10.2018 unter
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