Lenne (rus). Neun Projekte der Gemeinde und sogar 13 von privaten Antragstellern konnten in Lenne in den Genuss von Fördermitteln aus der Dorferneuerung kommen. Mit der offiziellen Einweihung des neuen Dorfplatzes wurde jetzt die größte Maßnahme aus dem Programm abgeschlossen und mit einem zweitägigen Fest gebührend gefeiert. Mit vielen geladenen Gäste, vielen Einwohnern und einem tollen Programm.
Als Karl-Heinz Jakoblew die Veranstaltung als Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses eröffnete, konnte er schon eine große Anzahl an Einwohnern sowie auch geladenen Gästen aus Politik und Vereinsleben willkommen heißen. Nach seiner Begrüßung hob danach Bürgermeister Hans-Dieter Steenbock den Werdegang der Dorferneuerung hervor, der eigentlich schon 1997 begann. Seinerzeit stellte man den ersten Antrag zur Aufnahme in das damals schon heiß begehrte Dorferneuerungsprogramm. Aufgrund einer langen Warteliste von Gemeinden gelang es schließlich nach weiteren Anläufen erst 2006 aufgenommen zu werden. Sofort begann man mit den ersten Planungen – das Projekt Dorfplatz war von Anbeginn bereits dabei.
Der neue Dorfplatz an der Stadtoldendorfer Straße entstand in insgesamt drei Bauabschnitten, 2015 begann man damit, eine alte Scheune auf dem heute 1.600 Quadratmeter großen Areal abzureißen. „Wir wollten die alte Scheune eigentlich als Partyscheune nutzen, das war aber aufgrund mangelnder Statik leider nicht möglich“, erinnert sich Steenbock in seinem Rückblick. Schließlich erfolgten der weitere Umbau und die Außengestaltung in den Jahren 2016 und 2017, wobei der Platz samt Beleuchtung, Wege und einer Sandsteinbühne entstand. Schließlich konnte man 2017 auch noch ein altes Backsteingebäude abreißen und auf dem Platz Parkplätze und einen Mehrzweckraum mit Toilette und einer Räumlichkeit für die Lenner Jugend bauen. Auch ein Gedenkstein für Heimatvertriebene wurde aufgebaut, gespendet wurde der große Sandsteinblock von Firma Helmer Naturstein aus Stadtoldendorf. Rund 740.000 Euro hatte der „neue Ortskern“, wie ihn Landrätin Angela Schürzeberg betitelte, gekostet – davon gab es aber auch eine stolze Fördersumme von 425.000 Euro. 380.000 Euro vom Land und zusätzliche 45.000 Euro von der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf.
Heike Fliess vom Amt für regionale Landesentwicklung ließ es sich nicht nehmen, sich von der finalen Umsetzung vor Ort zu überzeugen und sprach von einem großen Gewinn für die Gemeinschaft. Landrätin Angela Schürzeberg stellte fest, dass Lenne seit jeher eigentlich gar keine richtige Ortsmitte gehabt habe, lediglich um die alte Sandkuhle drehte sich das Leben der Gemeinde einst. „Jetzt aber haben Sie sich einen Ortskern geschaffen“, beglückwünschte sie die Lenner Bevölkerung. „Das Dorf hat ein absolut neues Gesicht bekommen“. Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders stellte fest, dass es seit vielen Jahren erhebliche positive Veränderungen gegeben habe. „Es ist nicht wichtig, nur die nötigen finanziellen Mittel zu bekommen, sondern auch die Menschen dafür zu begeistern“, stellt er fest. Auch Sabine Tippelt und Uwe Schünemann schlossen sich den Glückwünschen an, den nötigen Segen gab es abschließend noch von der Kirchengemeinde. Mehrfach gelobt wurden der Rat, die vielen Unterstützer und Helfer sowie der Arbeitskreis Dorferneuerung, die allesamt eine sehr gute Arbeit geleistet haben.
Bevor allen Anwesenden den Samstagnachmittag allerdings noch ein abwechslungsreiches Programm, abends eine Disco und Sonntag eine Katervesper präsentiert wurden, rief Hans-Dieter Steenbock noch dazu auf, den Platz künftig auch reich zu nutzen. „Nun gelte es, den Dorfplatz mit Leben zu erfüllen.“ Etwa mit einem kleinen Weihnachtsmarkt, dem Maibaumaufstellen, einem Ernte Dank-Fest oder als Ausgangspunkt für Wanderungen.
Fotos: rus