Yoga - Verjüngungsübung Kopfstand (Sirshasana) Lassen Sie uns mal über Mut sprechen. Vielleicht öffnet Ihnen dabei die philosophische Betrachtungsweise des Kopfstandes neue Türen. Das englische Wort für Mut, „courage“, ist wortverwandt mit dem lateinischen Wort für Herz, nämlich „Cor“. Auf Französisch nennt man das Herz auch „coeur“. Mut und Herz stehen also in unmittelbarer Verbindung miteinander. Sich ein Herz nehmen steht in seiner Bedeutung auch dafür, Mut für ein besonderes Vorhaben aufzubringen. 

Wenn wir von den geistigen Wirkungen ausgehen, dann fördert der Kopfstand Mut. Und wenn wir uns ein Herz nehmen, und mutig sind, dann können wir den Kopfstand auch nutzen, um unseren Lebensweg zu verändern, Herz und Kopf zu verbinden und den Weg zu beschreiten, der für uns in diesem Leben vorgesehen ist und den wir uns für uns wünschen. Seien es kleine Veränderungen oder auch große Schritte, ein Stück Mut brauchen wir immer dabei. Und nun die Betrachtungsweise, die sich auch wissenschaftlich belegen lässt: etwas nüchterner: Warum eigentlich den Kopfstand (Sirshasana) erlernen? Ist das gut für meine Halswirbelsäule? Wofür ist so ein „akrobatischer“ Akt überhaupt gut? Wenn Sie lange genug Yoga praktizieren, sehr achtsam mit sich umgehen und keine akuten Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule haben, kann es durchaus Sinn machen, den Kopfstand regelmäßig zu praktizieren. Unten finden Sie noch einige Einschränkungen, bei denen es nicht empfehlenswert ist. Der Kopfstand ist eine Umkehrstellung und gehört im Yoga daher zu den Verjüngungsübungen. Durch die gesteigerte Gehirndurchblutung, laufen eine Menge Stoffwechselvorgänge verbessert ab. U.a. die Wirbelsäule und auch die Halsschlagader werden mit mehr Blut versorgt. Genau diese gute Durchblutung ist es, die sich auch auf Nerven, Augen, Ohren, Nase und Hals und den gesamten Organismus auswirken Die Venenaktivität wird unterstützt. Krampfadern finden oft Linderung. Die Aktivitäten von Magen, Nieren und Darm, bis hin zu verbesserter Verdauung werden positiv beeinflusst. Der Gleichgewichtssinn und die Koordination werden trainiert, die Lunge wird gereinigt, und auch Asthma kann gelindert werden. Die gesteigerte Kopfdurchblutung wirkt sich auch auf die Kopfhaut aus. Die Vorteile davon sind z.B. die Verringerung des Haarausfalls und die Verlangsamung des Grau-werdens der Haare. Die Haut des Gesichtes reagiert ebenfalls positiv auf diese gute Durchblutung. Die mentalen Eigenschaften, die das Praktizieren des Kopfstandes nach sich zieht, sind für mich besonders bedeutend: Selbstvertrauen, Konzentration und wie oben schon erwähnt, Mut werden gefördert. Viele andere Gehirnfunktionen wie auch das Gedächtnis werden gesteigert. Auf der muskulären Ebene werden die Schultermuskulatur (Delta-Muskeln) gekräftigt. Energetisch wird Apana, die sexuelle Energie gesteigert und die 2 Energiezentren Ajna und Sahasrara Chakra aktiviert. Rom wurde nicht in 1 Tag erbaut. Und so darf man sich auf dem Weg zum Kopfstand Zeit lassen. Wichtig zu wissen ist, wie man ihn ohne weitere Risiken übt. Ob 1 Jahr, 2, 3, 4, 5 oder mehr, es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Auch dann, wenn er vielleicht nicht bis zu Ende gegangen werden kann. Warum auch immer.

Wer unter hohem Bluthochdruck, Schädigung der Halswirbelsäule oder schweren Augenschädigungen leidet, sollte einen Arzt befragen, der sich mit Yoga auskennt, bevor er diese Yogaübung (Asana) ausführt.

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Foto: Symbolbild