Niedersachsen (red). „Eine wesentliche Ursache für die geringen Organspende-Zahlen in Deutschland ist die Tatsache, dass die Organentnahme in Krankenhäusern zu schlecht bezahlt wird - deshalb muss diese Leistung in Zukunft angemessen vergütet werden", erklärt Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann. Diese Haltung wurde heute bei der Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister (GMK) in Düsseldorf von allen Bundesländern geteilt. Ein entsprechender, von Niedersachsen mit eingebrachter Antrag, wurde verabschiedet. Zudem fordern die Ministerinnen und Minister eine in der Gesellschaft und im Bundestag zu führende Diskussion zu der Frage, ob nicht eine bewusste, verpflichtende Entscheidung jedes Einzelnen für oder gegen eine Organspende eingeführt werde sollte.
Die Gesundheitsministerinnen und -minister „beobachten mit großer Sorge den deutschlandweiten starken Rückgang der Organspenden". Nicht nur die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende müsse gesteigert werden, sondern auch die Bereitschaft der Krankenhäuser, die Potenziale für Organspenden auszuschöpfen: Die Ärztinnen und Ärzte sollten in jedem in Betracht kommenden Einzelfall - unter strikter Wahrung des Patientenwillens - prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Organspende gegeben sind. Die Länder bitten die Bundesregierung in einem der beschlossenen Anträge, per Gesetz dafür zu sorgen, dass alle Aufwendungen der Krankenhäuser bei einer Organentnahme vollständig von den Krankenkassen erstattet werden. Dazu soll auch die kostendeckende Vergütung der Bestellung und Freistellung von Transplantationsbeauftragten in den Kliniken zählen. Die GMK regt in diesem Zusammenhang auch ein flächendeckendes Berichtssystem an, durch das ersichtlich wird, ob die Potenziale zur Organspende in einer Klinik ausgenutzt wurden.
„Wir dürfen nicht ausblenden, dass tausende Menschen auf der Warteliste für ein lebensnotwendiges Spenderorgan stehen und dass dieses Schicksal jede und jeden treffen kann", sagt Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Organspende rettet Leben - schaffen wir die Rahmenbedingungen dafür, möglichst viele Menschenleben zu retten." Das Niedersächsische Sozialministerium informiert auf www.organspende.niedersachsen.de über das Thema, dort können sich Bürgerinnen und Bürger auch einen Organspendeausweis ausdrucken und anschließend ausfüllen. In diesem wird dokumentiert, ob und in welchem Umfang man im Falle eines Falles zur Organspende bereit ist.
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