Stadtoldendorf (rus). Kann der Eröffnungstermin der neuen Kindertagesstätte mit Krippe im Stadtoldendorfer Leitzenhaus gehalten werden? Den aktuellen Baufortschritt wollte sich jetzt Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Wolfgang Anders gemeinsam mit Bauamtsleiter Jürgen Meyer und dem Planer Dipl.-Ing. Thorsten Müller-Rauschgold sowie Mitarbeiter Bastian Knuth angucken. Planmäßig sollte es in der Einrichtung eigentlich im August los gehen, witterungsbedingt kommt es aber zu Verzögerungen, wie der Planer mitteilte.

„Die anfangs kalte Witterung und der Frost haben viele Arbeiten erschwert“, schildert Thorsten Müller-Rauschgold den Sachstand. Beton ließe sich eben nicht bei Frost gießen, rund drei Wochen hinter dem Zeitplan läge man derzeit für die Arbeiten im Außenbereich, insbesondere für den Anbau an das Leitzenhaus. Im Innenbereich lässt sich ein verbindlicher Zeit ohnehin nur schwer ermitteln, denn hinter jeder Wand können Herausforderungen lauern. Gut möglich also, dass es zu weiteren Verschiebungen des Zeitplanes kommen könnte. „Es ist alte Bausubstanz, wir wissen meist erst, was hinter den Wänden ist, wenn wir sie aufgemacht haben“, so der Planer weiter. „Bis August ist das nicht zu schaffen“. Die ersten beiden Stockwerke jedoch seien schon sehr gut ertüchtigt, hier wurden Wände stabilisiert und Decken neu eingezogen. „Wir ziehen die Einrichtung von unten nach oben hoch“, das funktioniere sehr gut. Für betroffene Eltern, die ihre Kleinkinder demnächst in die Einrichtung schicken wollen, hat der Samtgemeindebürgermeister aber dennoch eine gute Nachricht: „Wir arbeiten derzeit daran, dass für die Übergangszeit andere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden“, so Wolfgang Anders.

Während im Außenbereich bereits deutlich das Untergeschoss des geplanten Anbaus erkennbar ist, hat sich auch im Inneren des historischen Leitzenhauses, das nun über viele Jahre hinweg leer stand, einiges getan. Die Ertüchtigung des Gebäudes, also die Wiederherstellung der Standfestigkeit, das Einziehen neuer Decken und Träger ist schon gut vorangeschritten. „Wir können hier nur Zug um Zug arbeiten, immer wieder müssen die Arbeiten stoppen und muss die Statik überprüft werden“, schildert Müller-Rauschgold. Dies erfolge durch ein Büro aus Hannover, auch mit dem Denkmalschutz arbeite man eng zusammen. Noch allerdings ist von der späteren Nutzung als Kindergarten und Krippe nichts zu erkennen.

Im Inneren sollen die Räumlichkeiten für zwei Krippengruppen mit jeweils 15 Plätzen und im Obergeschoss für zwei Kindergartengruppen, eine mit 25 und eine mit ca. 10 Kindern, entstehen. Im Anbau finden weitere Nutzräume, wie etwa für das Personal, sanitäre Anlagen und auch ein Treppenhaus, ihren Platz. Das Gebäude ist barrierefrei. „Es gibt zwar keinen Fahrtsuhl, aber im Erdgeschoss keinerlei Schwellen“, sagt Müller-Rauschgold. Auch die Möglichkeit, einen Treppenlifter zu installieren, gebe es, sofern es notwendig werden würde. Insgesamt sollen später rund 65 Kinder und Kleinkinder sein, die in der neuen Einrichtung im Leitzenhaus zeitgleich betreut werden können. Die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf investiert hier rund zwei Millionen Euro, bekommt dazu auch eine Förderung aus dem Förderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ von Bund und Land.

Fotos: rus