Bevern (r). „Der Klimawandel wird für die uns anvertrauten Kinder ein zentrales Thema sein, mit dem sie in der Zukunft leben müssen“, stellte Gabriele Chmiel-Schwerdtner fest. „Daher ist es für uns heute wichtig, wie wir den Kleinsten spielerisch einen Zugang dazu ermöglichen. Wir wollen Vorbild sein und für ein umweltgerechtes Handeln motivieren.“ Schon im letzten Jahr nahmen bereits einige Kita-Mitarbeiterinnen an einer Klimaschutzfortbildung teil, berichtete die Leiterin der Kindertagesstätte Bevern weiter. „Bei der Fortbildung durch die Klimaschutzagentur Weserbergland im letzten Herbst war schnell klar, dass der Klimawandel immer weiter voran schreitet. Daher sollen alle Mitarbeitenden das umfangreiche Thema aufgreifen und vermitteln können. Die Kinder werden Herausforderungen zu meistern haben, deren Ausmaß wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen können", so Chmiel-Schwerdtner.
Der nun vor kurzem durchgeführte Studientag fand im Rahmen des Klimaschutzprojektes für Kindertagesstätten der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers statt. Darin vermittelt Anna Schöps zum Thema Klimaschutz kirchlichen Kindertagesstätten das nötige Hintergrundwissen sowie praktische Handlungsmöglichkeiten für die pädagogische Arbeit. Die Klimaschutzmanagerin war schon einmal im letzten Jahr bei einer kurzen ersten Vor-Ort-Beratung in Bevern und zeigte sich auch während der aktuellen Fortbildung begeistert: „Das Team der Ev. Kindertagesstätte in Bevern hat inzwischen das Thema Klimaschutz fest im Blick. Es ist zu spüren, dass hier in der pädagogischen Arbeit schon länger etwas für die Bewahrung der Schöpfung getan wird.“
„Der Hauptschwerpunkt der Kindertagesstätte liegt auf dem Bereich Natur und Lebenswelt", bestätigte Dominik Dörrie. Der Kirchenvorsteher vertritt die St. Johannisgemeinde Bevern beim Kindertagesstätten-Verband und erzählte von der bisherigen Umweltarbeit: „Die Kinder werden bei der Gestaltung des Außengeländes einbezogen und lernen so den bewussten Umgang mit der Natur. Wir führen regelmäßige Aktionstage, Waldwochen und Gottesdienste zum Thema Schöpfung durch.“ Dörrie hat sich dem Klimaschutz mit dem notwendigen dauerhaften Engagement durch sein Ehrenamt verschrieben und ist sich sicher: „Das alleine reicht auf keinem Fall für den notwendigen Klimaschutz in Kirchengemeinden und ihren Einrichtungen. Wir müssen mehr tun.“ Zusammen mit der Kita-Leitung ist es ihm daher ein Bestreben, weitere Bereiche wie den Einkauf der Kita kritisch zu hinterfragen und zukünftig auch hier klimafreundlicher zu handeln. „Das Klimaschutzprojekt der Landeskirche kam genau zur richtigen Zeit“, so Dörrie.
So stießen die Mitarbeitenden mit Blick auf die Themen Klimaschutz und Einkaufsverhalten während der Schulung auf die lila Möhre und weiteres saisonales und regionales Gemüse aus biologischem Anbau. Die alte Sorte begeisterte das gesamte Kita-Team mit ihrem Geschmack und zeigte, dass ein klimafreundliches und vegetarisches Buffet auch im Winter bunt und schmackhaft sein kann. Für Kinder ist dieses oftmals ein völlig neuer und wertvoller Einblick in die Vielfalt unseres bestehenden Nahrungsangebotes, welches auch in der Winterzeit frisch und regional ausfallen kann. Bereits durch das Einkaufsverhalten, zu Fuß oder mit dem Rad, können große Mengen an CO2 eingespart werden. Die Berücksichtigung der Anbaubedingungen und die Herkunft der eingekauften Lebensmittel sowie ihre Zubereitung, setzen die Einsparungsmöglichkeiten des klimaschädlichen-CO2 fort. Klimafreundliche Kriterien geltend zu machen, stellt dabei keinen Verlust dar. Davon konnten sich alle Teilnehmer selbst überzeugen. Bei einem zukünftigen Kita-Aktionstag können auch die Eltern mehr erfahren.
Fotos: Anna Schöps/ Dominik Dörrie