Bevern (r). Am 11. Januar 2018 wurde im Kreishaus die Kooperationsvereinbarung für das Pilotprojekt „Sozialpädagogische Unterstützung im Rahmen schulischer Inklusion“ an der Schloss-Schule Bevern von den Verantwortlichen unterzeichnet. Die Schloss-Schule Bevern ist nach der Grundschule Nordsolling in Deensen, der Grundschule Sollingtor in Boffzen und der Grundschule Hehlen die vierte Grundschule, die mit dem Konzept arbeitet.

Das Projekt finanziert eine sozialpädagogische Fachkraft, die mit 18 Wochenstunden an der Grundschule eingesetzt ist. Ziel ist es, das System Schule zu stärken und präventiv zu arbeiten. Diese Prävention zielt auf die Schüler ab, die Schwierigkeiten im Umgang mit anderen haben, mit großen Sorgen zur Schule kommen oder in ihren sozialen Fähigkeiten Unterstützung benötigen. Die sozialpädagogische Fachkraft stärkt, unterstützt und gibt den Schülern die Gelegenheit, ihre Sorgen zu besprechen, bevor sich unangemessene Verhaltensweisen verfestigen. „Jemand ist für die aktuellen Sorgen der Kinder da. In der Grundschule müssen viele Dinge noch sofort geregelt werden. Das können wir Lehrkräfte neben den anderen Aufgaben nicht immer leisten“, fasst die Schulleiterin Doris Brühöfner die Arbeit von Annette Schumacher, der sozialpädagogischen Fachkraft an ihrer Schule, zusammen. Und die hat sich bereits nach kurzer Zeit bewährt: Seit Schuljahresbeginn ist durch ihren Einsatz eine deutliche Verbesserung des Schulklimas zu bemerken. „Uns würde schon jetzt etwas fehlen, wenn wir diese Unterstützung nicht hätten“, lobt Doris Brühöfner.

Stefan Bonefeld, Vertreter des Schulträgers Samtgemeinde Bevern, ist ebenfalls von dem Projekt überzeugt: „Im Grundschulbereich ist schon seit langem eine sozialpädagogische Unterstützung dringend notwendig. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis, der Schule und dem Projekt Begegnung, als Anstellungsträger für Annette Schumacher, fällt es dem Schulträger leicht, diese Aufgabe anzugehen und gemeinsam zu stemmen.“ Boris Schreiber, Bereichsleiter für Bildung und Kultur im Landkreis, nennt das Projekt als gutes Beispiel gelingender interkommunaler Zusammenarbeit: „Gut, wenn alle an einem Strang ziehen“.

Landrätin Angela Schürzeberg liegt dieses Projekt sehr am Herzen. Sie freut es, dass an allen Standorten des Pilotprojektes sich sehr schnell die positiven Effekte bemerkbar gemacht haben. „Wir haben auch aus den anderen Schulen diese positiven Rückmeldungen nach kurzer Zeit bekommen. Den Schülern wird die volle Teilhabe an ihrer Schule ermöglicht, ohne vorher durch ihr Verhalten so aufzufallen, dass die gemobbt oder ausgegrenzt werden.“ Einzelfallhilfen wird dieses Projekt nicht vollständig ersetzen können, darauf weist Britta Dormeyer, Leiterin des Jugendamtes, hin. „Mit diesem Projekt möchten wir vorbeugend tätig werden und die Stigmatisierung von Kindern verhindern. Die Hilfe solle allen Schülern zugänglich sein.“

Nach Auswertung der gewonnen Erfahrungen in diesem Frühjahr soll eine Verstetigung des Projekts an den Grundschulen des Landkreises angestrebt werden, so dass die Kinder aus dem Landkreis auch nachhaltig davon profitieren. Zudem wird so ein weiterer Baustein zur Umsetzung der Inklusion gebildet, mit dem im Landkreis Holzminden ein guter Schritt gefunden ist, um sich dieser großen Aufgabe zu stellen.

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