Bevern (mk). Einen besonderen Geburtstag hatte die Schlosskapelle des Weserrenaissance Schloss Bevern bereits Mitte Dezember zu feiern: Vor 300 Jahren wurde sie am 19. Dezember 1717 feierlich eingeweiht. Mit einem vielversprechenden Konzert der Extraklasse und dem Ausklang der Musiksaison zur Jahreswende am vergangenen Samstag, den 30. Dezember 2017, wurde ihr ein glanzvoller Tribut gezollt. „Glanzlichter“ verzauberten das Publikum in der sehr gut besuchten Schlosskapelle des Kulturzentrums Weserrenaissance Schloss Bevern. Das Musiker - Dou Edgar Dlugosz an seinem Kontrabass und Felix Wahl an seinem tastenstarken Klavier, spielten ein grandioses Assortiment selbstzusammengestellter Kompositionen großer Meister. „Glanzlichter“ hieß der Leitspruch der Musikaufführung des genialen Kontrabassisten Edgar Dlugosz und seinem manchmal zu starken und an manchen Stellen unüberhörbaren Klavierbegleiter Felix Wahl. Manchmal zu stark für den sensiblen Kontrabass, im Besonderen für den ersten Teil des Konzertes.

Ein farbenreiches und schillerndes Programm zur Jahreswende in fünf Jahrzehnten

Vom Frühbarock bis zur Gegenwart zeigten die beiden Musiker, Edgar Dlugosz und Felix Wahl, ihr enormes Repertoire und versprühten auf die Zuschauer schnell ihre unverkennbare Leidenschaft zur Musik. In dem abwechslungsreichen und im zweiten Teil gemeinsam äußerst harmonischen Ablauf ihres Konzertes, schritten sie durch fünf Jahrhunderte. Jegliche Musikgeschmäcker wurden während des zweistündigen Konzertabends durch Edgar Dlugosz und Felix Wahl in der Schlosskapelle musikalisch zufrieden gestellt. Sowohl bei dem frühzeitlichen barocken Komponisten „Girolamo Frescobaldi“, „Canzoni per Basso solo“ oder die berühmte „Gambensonate D-Dur BWV 1028“ von „Johann Sebastian Bach“. Beide Musiker fesselten das anwesende Publikum auf ihre Weise abwechselnd stark. Wobei es wünschenswerter gewesen wäre, wenn der Kontrabass von Edgar Dlugosz bei dem Zusammenspiel mit dem Klavier von Felix Wahl mehr Gehör im Besonderen der sensiblen Bach Sonaten bekommen hätte. Der Kontrabass, der wahrlich Mühe hat sich bereits in einem Orchester bemerkbar zu machen, stellte sich der Herausforderung hier in der Schlosskapelle gegen das immens starke Klavier anzukommen – und setzte sich letztendlich für eine gemeinsame Melodiefindung erfolgreich durch.

Außergewöhnliche Herausforderung in der Findung von glanzvollen Lichtern

Mit „František Hertl“  und einer gemeinsamen „Sonate für Kontrabass und Klavier von 1946“, endete der erste Teil etwas unbefriedigt für das Publikum um es aber im zweiten Teil mit den dargebotenen Stücken von „Zoltán Gárdonyi“, „Andreas J. Winkler“ oder „Pedro Valls“ zu versöhnen. Besondere Begeisterung erhielten Dlugosz und Wahl, für die „Vier Bagatellen für Kontrabass und Klavier“ des angesehenen in Koblenz geborenen Komponisten „Andreas J. Winkler“. Mit seinem Werk schafften es die beiden Musiker Edgar Dlugosz und Felix Wahl erneut einen harmonischen Dialog aufzunehmen der das Publikum verzückte. Ebenso mit dem Stück „Suite Andaluza“ von „Pedro Valls“ eine der spanischen Folklore vertraute Stimmung hervorrief. Damit verdiente sich dieses Dou, jeder für sich auf seinem Instrument ein hervorragende Musiker, den langanhaltenden Applaus für ihre Darbietung und boten mit ihrer Zugabe von einer Auswahl an Gedichten, „Elegie“, des italischen Kontrabassist, Dirigent und Komponisten Giovanni Bottesini ein wahrlich glanzvolles Konzert zum Jahresausklang im Weserrenaissance Schloss Bevern, das die Gäste mit Sicherheit nicht so schnell wieder vergessen werden. Mit diesem facettenreichen und extrem hochklassigen Konzert erfreuten Edgar Dlugosz und Felix Wahl nicht nur das anwesende Publikum, sondern stellten sich zudem einer der höchste Anforderungen, die an die Musiker bei einer gemeinsamen Darbietung von Kontrabass und Klavier gestellt werden. Ein wundervoller Abschluss für das Jahr 2017.

Fotos: mk