Eschershausen (red). Die Ergebnisse von drei „Konzeptionskonferenzen“ zu denen die Kreisverwaltung im August eingeladen hatte, liegen jetzt vor. Sie sollen in den kommenden Monaten umgesetzt werden und dazu beitragen, die Nahversorgung und Mobilität im Landkreis nachhaltig zu verbessern. Von einschlägig erfahrenen Fachleuten wurden den insgesamt etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Lösungsansätze zu Sicherung der Gesundheitsversorgung, zur Nahversorgung mit Lebensmitteln und zur Verbesserung des Mobilitätsangebotes aufgezeigt. Die Vorträge wurden mit großem Interesse aufgenommen und sollen in den kommenden Monaten für den Landkreis konkretisiert und modellhaft umgesetzt werden.
Vorausgegangen war eine umfassende Analyse der vorhandenen Daten zu Infrastruktur und Erreichbarkeit in den einzelnen Ortschaften, die in einem umfangreichen Bericht zusammengefasst sind.
Zum Thema Gesundheitsversorgung soll ein Netzwerk aller in der Gesundheitsversorgung tätigen Einrichtungen u.a. Maßnahmen umsetzen, um Medizinstudenten für eine Tätigkeit im Landkreis und junge Menschen für eine Ausbildung in Pflegeberufen zu gewinnen. Die Basis dafür ist bereits gelegt, wie Dr. Hilko Linnemann, Projektmanager der von der niedersächsischen Landesregierung geförderten „Gesundheitsregion Holzminden“ betont. Für die Verbesserung der Nahversorgung mit Lebensmitteln hat das Thema Dorfladen hohe Priorität. U.a. wurde aus Golmbach und Halle Interesse angemeldet. Wichtig erscheint aber auch, dass die bereits bestehenden Angebote und Öffnungszeiten besser bekannt gemacht werden.
Ganz besonders groß war das Interesse an Ansätzen zu Verbesserung der Mobilität im Landkreis. Gleich drei Gemeinden denken über die Einrichtung eines Bürgerbusses nach. Daneben soll eine App für die Vermittlung von Mitfahrangeboten zum Einsatz kommen. In mehreren Kommunen besteht außerdem großes Interesse an der Installation sog. Mitfahr-Bänke.
Die Arbeiten sind Bestandteil des „Modellvorhaben Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“ (MoVerMo) des Bundesverkehrsministeriums, an dem in Deutschland insgesamt 18 Landkreise beteiligt sind. Bis Mitte 2018 stellt der Bund dem Landkreis ein Budget von insgesamt 350.000 Euro zur Verfügung, aus dem auch ganz praktische Umsetzungsschritte finanziert werden können. Interessierte sind weiterhin eingeladen, sich an dieser Umsetzung zu beteiligen.
Foto: Landkreis Holzminden