Neuhaus. Ja, Frau Steingräber, bewusst bin ich bei der Vorstellung des 4 Generationen-Parks Wathlingen im Haus des Gastes den Fragen nach der Vergangenheit ausgewichen. Erstens, weil die CDU Stadtratsfraktion mit 4 Ratsmitgliedern in der vergangenen Wahlperiode die geringste Verantwortung für nicht umgesetzte Konzepte trägt. Zweitens, weil moderne Lernorte für die Kinder in den Sollingortschaften und eine zukunftsorientierte Nutzung der bestehenden Räumlichkeiten niemals durch einen Blick zurück entstehen. Vielmehr kommt es jetzt auf einen Schulterschluss aller Verantwortlichen in den zuständigen kommunalen Räten und in der Verwaltung an.
Ja, besser wäre eine frühere Vorstellung des „Wathlinger“-Modells gewesen. Erst nach umfangreicher Recherche können wir jetzt sicher sagen, dass diese bewährte Grundkonzeption eine vielversprechende Lösung für alle drei Herausforderungen ist.
Der Erhalt der Grundschule in Neuhaus steht genauso wie die Modernisierung des Kindergartens außer Diskussion. Der Sanierungsstau beim Haus des Gastes ist offensichtlich. Wie können möglichst optimale Bedingungen für die Kinder und der Erhalt von wichtiger Infrastruktur zeitnah und wirtschaftlich erreicht werden? Auf die richtige Beantwortung dieser Fragen kommt es jetzt an.
Wir haben große Zweifel, dass mit der angedachten Sanierung des aus den 1960er Jahren stammenden Schulgebäudes moderne Lernorte entstehen können. Zumal nur die offenkundigen Mängel dabei beseitigt werden sollen. Bevor überhaupt weitere Entscheidungen dazu getroffen werden können, muss in einem Schadstoffgutachten das Ausmaß der notwendigen Maßnahmen ermittelt werden. Ob die grob ermittelten Kosten von insgesamt 3,5 Mio. € annähernd ausreichen, bleibt abzuwarten. Fest steht, diese Investitionen werden nicht die Anforderungen an heutige Raumstandards erfüllen können.
Das 4 –Generationen-Modell Haus des Gastes sieht die Grundschule und den Kindergarten als Anker für das zukünftige generationenübergreifende Angebot vor. In Holz-Modulbauweise könnte ein Anbau für die Klassenräume und die Gruppen-Räume des Kindergartens entstehen. Die Verwaltungsräume, der Werkraum und die Mensa würden in den Bestandsräumen eingerichtet. Zunächst sollte aber unter Einbeziehung der Landesschulbehörde das pädagogische Konzept mit einem modernen Raumprogramm verbunden und erarbeitet werden. Parallel dazu könnte die Umsetzung durch eine Machbarkeitsstudie untersucht werden.
Durch eine breite Bürgerbeteiligung sollten Dienstleistungen und Projekte für Jung und Alt zur künftigen Nutzung des Haus des Gastes zusammengetragen werden. Das Fördermanagement der Stadt müsste die Fördermöglichkeiten ermitteln. Wathlingen hat bis zu 50 Prozent Förderung erhalten.
Lassen wir die Vergangenheit ruhen, die politischen Grabenkämpfe beiseite und konzentrieren uns auf eine fraktionsübergreifende Zukunftsperspektive für die Sollingortschaften. Erste Gespräche nach der Informationsveranstaltung in Neuhaus stimmen mich optimistisch.
Uwe Schünemann, Holzminden
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