Holzminden (red). Zur Vorstellung des lokalen Sicherheitsberichts besuchte der heimische Landtagsabgeordnete und stellv. innenpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Christian Meyer jetzt das Polizeikommissariat in Holzminden. Der Leiter des für den gesamten Landkreis Holzminden zuständigen Polizeikommissariats Burkhard Schramm nahm sich über 2 Stunden Zeit um mit den Grünen über die Maßnahmen und Erfolge der Polizei im vergangenen Jahr zu sprechen. Begleitet wurde Christian Meyer dabei auch durch den Fraktionssprecher im Stadtrat und Bürgermeisterkandidaten Alexander Titze und Bürgermeisterkandidatin für die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle Dr. Heike Bertram. Erfreut zeigte sich Meyer über die gute personelle und organisatorische Ausstattung der Polizei im Landkreis und die überdurchschnittliche Aufklärungsquote. Mit 3349 Straftaten registrierte die Polizei im Landkreis die zweitniedrigste Anzahl an Straftaten seit 2000. Insgesamt ging die Kriminalität im Kreis in den letzten Jahren erfreulicherweise um mehr als 20 Prozent zurück. Auch bei Einbrüchen und Gewaltdelikten gibt es einen deutlichen Rückgang gerade unter Kindern und Jugendlichen. 

Sorgen bereitet die Zunahme der Fälle „Häuslicher Gewalt“, insbesondere gegen Frauen und Kinder. Hier stieg im letzten Jahr die Zahl der Straftaten um 17,5 % auf 154 Fälle. Bürgermeisterkandidat Alexander Titze unterstrich hier die Bedeutung eines Frauenhauses zum Schutz vor Gewalt, damit nicht aus Mangel an Alternativen von Gewalt bedrohte Frauen und Kinder zu lange bei den Tätern bleiben. Die Polizei Holzminden und Hameln-Pyrmont haben ein eigenes Kompetenzteam zu diesem Themenfeld eingerichtet um die Gefährdungsanalyse und die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Häusliche Gewalt weiter zu verbessern. 

Der Kreistagsabgeordnete Christian Meyer sprach die baldige Wiedereinrichtung des Präventionsrates an, wenn die Nichtzusammenarbeit durch den bisherigen Bürgermeister der Stadt nach der Kommunalwahl beendet sein werde. Die Polizei ist gerne bereit an der Prävention fundiert und mit ihrer Sachkenntnis mitzuarbeiten. Auch die Doppelstreifen von Polizei und Ordnungsamt in Holzminden wurden positiv bewertet. 

Dr. Heike Bertram machte sich auch für eine starke Präsenz der Polizei in der Fläche stark und war erfreut, dass es keine Absichten gibt die Polizeistationen in Bodenwerder oder Polle zu schließen. Ziel sei es in maximal 20 Minuten jeweils am Tatort zu sein. 

Im Bereich der Verkehrsunfälle gibt es leider keine Entwarnung trotz Corona-bedingten geringeren Verkehr. Die Zahl der Unfälle mit schwer verletzten Personen stieg 2020 sogar auf 65, nach 55 im Jahr 2019 und 62 im Jahr 2018. Bei den Unfällen mit Toten und Verletzten ist erhöhte Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften weiterhin eine der Hauptursachen. Daher ermunterten die Grünen hier weiterhin mit Kontrollen an Unfallschwerpunkten wachsam zu sein, denn „Raser gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer“. 

Zum Thema „Motorradlärm“ arbeitet die Polizei ebenfalls in den Arbeitsgruppen des Landkreises hin und hat die Kontrollen verstärkt. Für manipulierte Fahrzeuge gibt es sogar eine eigene Arbeitsgruppe Krad, die etwa hochgerüstete Motorräder gezielt erkennen kann. 

Einig waren sich die Teilnehmer aber das das Grundproblem die zugelassenen Lautstärken der Maschinen sind. Hier machen sich die Grünen auf Bundesebene für klare Lärmvorgaben für Motorräder, Autos und LKW stark. „So wie wir Emissionswerte für Schadstoffe staatlich vorgeben, müssen wir auch beim vermeidbaren Lärm zum Schutz der Anwohner deutlich herunter mit den Vorgaben“, erklärte Christian Meyer. Lokale Maßnahmen oder Hinweistafeln bringen nur begrenzte Effekte.

Mit um die 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Polizeikommissariat Holzminden gut ausgestattet für die Herausforderungen der Zukunft. Die Grüne Delegation dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit zum Wohle unserer Sicherheit und versprach weiterhin für eine gute und moderne Polizei einzutreten.

Foto: Grüne