Landkreis Holzminden (red). In der letzten Woche trafen sich der Vorstand der Holzmindener GEW (Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft) Jochen Isermeyer, Helmut Eickenberg, Joachim Herrmann und die Gruppe Bündnis 90 / Die Grünen / Die Linke / Fischer im Kreistag mit Peter Ruhwedel, Christian Meyer und dem Bürgermeisterkandidaten der Grünen in der Stadt Holzminden, Alexander Titze, zu einem virtuellen bildungspolitischen Meinungsaustausch über die aktuelle Schulpolitik im Landkreis.

GEW und Grüne waren sich einig, weiter gemeinsam das politische Ziel einer integrativen Gesamtschule für den Kreis Holzminden voranzutreiben. Joachim Isermeyer, ehemaliger Schulleiter der HS Holzminden und Vorstand der GEW, erinnerte noch einmal an die jahrzehntelange Schuldiskussion im Landkreis. „Hier ging es den Meisten nur um den Erhalt ihrer Schulstandorte, leider weniger um die Schulqualität oder um eine gute sachliche und personelle Ausstattung der Schulen. Der Wunsch vieler Pädagogen /Pädagoginnen nach einer integrativen Gesamtschule im Landkreis wurde massiv bekämpft und verhindert. Stattdessen wurde wenig zukunftsorientiert auf die „Mogelpackung“ Oberschule gesetzt. Deshalb wünschen wir uns als GEW Vorstand endlich eine integrative Gesamtschule im Kreis Holzminden.“

Die Grünen warben noch einmal für ihr Konzept, eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in den vorhandenen Schulgebäuden in Eschershausen und Stadtoldendorf einzurichten. Christian Meyer: „Wir wollen eine gemeinsame Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in den vorhandenen Schulgebäuden in Eschershausen und Stadtoldendorf. Damit können wir ein attraktives Angebot auch für abwandernde Schüler/Schülerinnen anbieten. Ein Standort sollte Unter- und Mittelstufe, der andere Standort eine Oberstufe erhalten.“

Peter Ruhwedel, Schulausschussvorsitzender in der Stadt und Kreistagsabgeordneter und Alexander Titze, Bürgermeisterkandidat der Grünen für Holzminden sprachen sich dafür aus, die Schule für geistige Entwicklung weiterhin in der Kreisstadt zu belassen: „Man muss immer wieder betonen, dass der vom Kreistag beschlossene Standort Eschershausen für die Förderschule für geistige Entwicklung ungeeignet ist. Wir setzen uns weiter für einen Neubau in der Stadt Holzminden ein. Er ist sowohl bei Eltern, Kindern und Lehrer/Lehrerinnen akzeptiert und anerkannt.“

Die beiden Grünen bringen dazu auch eine neue Idee ein: „Neben einem möglichen Standort Liethstraße käme auch ein weiterer möglicher innenstadtnaher Standort in Betracht. Wir können uns vorstellen, dass in absoluter Nähe der von der Stadt geplanten Innenstadtgrundschule auf dem ehemaligen Campe-Gelände und dem Zollamtsgelände eine Schule für geistige Entwicklung entstehen könnte. Stadt und Landkreis könnten hier vielleicht etwas Neues und Gemeinsames wagen: Grundschule und Schule für geistige Entwicklung nebeneinander planen und bauen. Damit ließe sich sowohl pädagogisch integrativ besser arbeiten als auch bauliche und finanzielle Synergien besser nutzen! Da es ja gerade Gespräche zwischen Kreis und Stadt gäbe, sollte dieses unbedingt geprüft werden.“