Holzminden (red). Das Thema Ansiedlung des Tierheimes Holzminden/Höxter am Allernbusch schlägt seit über 2 Jahren hohe Wellen. Um sich einen Überblick vor Ort zu verschaffen und Lösungsansätze zu diskutieren, hat sich Bürgermeisterkandidat Peter Matyssek mit dem Vereinsvorsitzenden Jens-Uwe Müller und dem Landtagsabgeordneten Uwe Schünemann getroffen. Sichtlich beeindruckt von den Rahmenbedingungen des über 8000 m ² großen Geländes und den bereits vorhandenen Gebäuden steht für den CDU-Politiker fest: „Die Umsetzung darf nicht an dem Streit über das Nutzungsrecht einer 65 m langen Zuwegung scheitern.“
Der Tierschutzverein muss dringend einen neuen Standort finden. Für die Räumlichkeiten am Ziegeleiweg besteht nur eine begrenzte Genehmigung. „Eine Ausweitung und Modernisierung ist zwingend erforderlich“, so Jens-Uwe Müller. Nach Rücksprache mit dem Bauamt Holzminden habe man sich für den Allernbusch entschieden. Dankbar sei der Vorstand für die Herauslösung des Geländes aus dem Landschaftsschutzgebiet. Nach Ansicht von Peter Matyssek sei das nur folgerichtig, da der Tierschutz eindeutig im öffentlichen Interesse liegt. Die Gemeinden in der Region seien verpflichtet, Fundtiere artgerecht unterzubringen. Wer einmal in die Augen von herumstreunenden und verwilderten Katzen geschaut hat, wisse wie wichtig diese Aufgabe ist.
„Wir müssen froh sein, dass es so viele engagierte, meist ehrenamtliche, Helferinnen und Helfer gibt, die sich täglich um das Tierwohl in und um Holzminden kümmern,“ so der CDU-Bürgermeisterkandidat. Die Stadt Holzminden müsse sich nicht nur dazu bekennen, sondern jetzt aktiv einen Beitrag dazu leisten, dass der Tierschutzverein die ihm von der Verwaltung übertragenen Aufgaben auch umsetzen kann. Immerhin habe die Stadt bereits im Jahr 2002 an gleicher Stelle eine Umbaugenehmigung ohne Baulasteneintragung für die Zuwegung erteilt und ausdrücklich auf den öffentlichen Zugang verwiesen. Inwieweit auf dieser Grundlage zukünftig ebenfalls Bauanträge positiv beschieden werden können, werde zu prüfen sein. Zudem lasse die niedersächsische Bauordnung in begründeten Einzelfällen Abweichungen nach §66 NBauO zu. Das öffentliche Interesse sei bereits festgestellt worden. „Hier sehe ich eine belastbare Grundlage zur Genehmigung des Bauantrages für das Tierheim im Rahmen einer Einzelfallentscheidung“, so Peter Matyssek. „Ich habe das Bauamt bereits über diese Möglichkeit informiert und um umgehende Prüfung gebeten“.
Auch für den Landtagsabgeordneten Uwe Schünemann sind die Voraussetzungen, nach §66 NBauO zu entscheiden, gegeben. „Ich werde in dieser Angelegenheit das Bauministerium entsprechend einschalten“.
„Herzlichen Dank für das großartige Engagement der vielen ehrenamtlichen Tierschützer“, fasst Peter Matyssek das Gespräch mit Jens-Uwe Müller zusammen. „Sie übernehmen eine Pflichtaufgabe der Stadt und ich werde mich dafür einsetzen, dass sie schnellstmöglich dafür bestmögliche Bedingungen erhalten.“