Das ist er nun also, der hochtrabend angekündigte Beschluss zur Neuordnung der Bildungslandschaft im Kreis Holzminden, zudem eigens ein Bildungsgipfel installiert worden war und dessen Ergebnis der Landrat schwungvoll als Nordschule, indem die 4 Standorte Eschershausen, Delligsen, Bodenwerder und Stadtoldendorf integriert werden sollten, verkündete. Tatsächlich ein tolles Ergebnis, bei dem modernes, integratives Lernen in einer TOP-ausgestatteten nagelneuen Schule möglich gewesen wäre. Und das alles zu einem sagenhaft günstigen Preis, mit dem Ergebnis einer echten Konsolidierung der Kreisfinanzen durch jährliche Einsparungen in Millionenhöhe. Nach dem Aufschrei der entsprechenden Regional- und Kirchturmspolitiker, und sicherlich zahllosen Geheimverhandlungen hinter verschlossenen Türen, hauptsächlich mit den SPD- und CDU-Fraktionsvorsitzenden, ist nun ein nicht wiederzuerkennender Beschluss herausgekommen, der hauptsächlich von drei Aspekten getragen wird: Verlierer sind vor allem die Schülerinnen und Schüler, denn ein wegweisendes, zukunftssicheres Bildungskonzept vermag auch der gütlichste Betrachter nicht mehr zu erkennen. Verlierer sind merkwürdigerweise auch die Gemeinden, die die wenigsten Abgeordneten im Kreistag haben. Wie das wohl kommt? Und der letzte Aspekt, der völlig unter die Räder gekommen ist, sind die Finanzen des Kreises und damit der Kommunen, von dessen Geld der Kreis schließlich lebt. Der große Wurf ist es definitiv nicht, wenn man die beiden Schulen mit den geringsten Ausgaben pro Kopf schließt und die teuren Schulen aufwändig modernisiert, bzw. erneuert. Uns stellt sich auch die Frage, ob bei dem Beschluss jeder und jede Kreistagsabgeordnete, die dafür gestimmt haben, eigentlich gewusst haben, was man den Kreisfinanzen (und damit uns allen) eigentlich angetan hat. Nun, wir hoffen, dass sich die Kommunalaufsicht Zahlen und Beschluss nochmal genauer anschaut. Die zahlreichen „blauen Briefe“ aus Hannover zu unseren Kreisfinanzen in den letzten Jahren, haben wohl einige Kreispolitiker vergessen.
Sehr geehrter Herr Landrat, lieber Bildungsgipfel und werter und teurer Kreistag, der Betrachter dieses einmaligen Schilda-Vorgangs kann nur das Fazit ziehen: Als Löwe gestartet und als Bettvorleger gelandet. Das beste und langfristig preiswerteste Konzept, was zu haben war, wird nicht genommen, stattdessen wird Bildung im Landkreis ineffizient und teuer bleiben. Alle haben sich wieder mal einwickeln lassen, mit Blick auf die Wahlen hatte keine der „großen“ Fraktionen den Mumm, auch unbequeme Entscheidungen gegen größere Widerstände durchzusetzen. Wir hoffen, dass die Wählerinnen und Wähler dies bei der kommenden Kommunalwahl entsprechend honorieren.
Abschließen wollen wir bemerken, dass es aber auch einen positiven Aspekt gibt: Der Förderschule ist deutlich signalisiert worden, dass es eine neue Bleibe geben wird; der untragbare jetzige Zustand soll schnellstens ein Ende haben. Wir freuen uns auf die Lernenden und die Lehrenden; sie werden in unserer Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf mit offenen Armen empfangen und einen guten Platz finden.
Für den SPD-Ortsverein Eschershausen
August-Wilhelm Ritterbusch, Vorsitzender
Andreas Fischer und Mike Lamprecht, stellvertretende Vorsitzende
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