Landkreis Holzminden (red). Es blieb spannend bis zum Schluss. Insgesamt neun „OBS-Retter“ hatten sich auf den Weg zum Kreistag nach Holzminden gemacht, um der finalen Abstimmung über den Erhalt des Schulverbundes Delligsen-Duingen in der Holzmindener Stadthalle beizuwohnen. Nach dreistündigem Sitzungsmarathon, unter Dauerlüftung und eisigen Temperaturen, wurde mit der Verabschiedung eines Grundsatzbeschlusses ein vorläufiger Schlussstrich unter die Diskussion um den Schulstandort Delligsen gesetzt. Die anwesenden Kreistagsmitglieder stimmten mit deutlicher Mehrheit für einen Neubau der Delligser Oberschule nach dem von der Gemeinde vorgelegten Konzept. Die Planungen sollen im Jahr 2021 zügig vorangetrieben werden, so dass mit dem Bau spätestens im Jahr 2022 begonnen werden kann.
Am Rande der Kreistagssitzung überreichten die OBS-Retter Siggi Kraft und Arndt Schotmann Landrat Michael Schünemann die über den Sommer gesammelten Unterschriften. Insgesamt 2.815 Personen hatten sich in die Listen eingetragen und sich damit zum Schulstandort Delligsen mit Außenstelle Duingen bekannt. Außerdem legte die Delligser Delegation vor Beginn der Sitzung auf allen Plätzen eine Brötchentüte eines Delligser Bäckers mit der Aufschrift "Schulschließung kommt mir nicht in die Tüte" aus. In den Tüten befand sich jeweils ein "Retter-Taler", ein Beitrag der beiden örtlichen Glasproduzenten. Neben den beiden Kreistagsmitgliedern aus Delligsen, Sabine Tippelt und Lutz Tekluck, wohnten neun Personen aus dem Flecken der Versammlung als Zuhörer/-innen bei. Verhaltene Freunde nach der Kreistagssitzung bei der Delligser „Retter-Fraktion“. Nach dem monatelangen Kampf um den Erhalt des Schulverbunds sei aber ein kollektives Aufatmen spürbar gewesen.