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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Eschershausen (red). Die Schulgemeinschaft der HRS Eschershausen ist sehr überrascht und irritiert über die Wendung in der geplanten Gestaltung der Schullandschaft im Landkreis Holzminden, die die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU mit dem Landrat in der Pressekonferenz am 09.11.20 präsentiert haben. Der Präsentation ist nicht zu entnehmen, warum die von unserem Landrat Michael Schünemann am 05.10.20 vorgeschlagene Variante „Neubau einer Schule - Nord“ nicht mehr in Betracht gezogen und stattdessen ein völlig neues Konzept als fraktionsübergreifende Lösung vorgestellt wurde.

In der Pressekonferenz wird von den Mitgliedern des Bildungs- und Betreuungsgipfels mehrfach von zeitgemäßen, pädagogischen und didaktischen Konzepten gesprochen, die als Grundlage für Neubauten oder Sanierungen dienen sollen. Wir stellen fest, dass pädagogische und didaktische Konzepte in der Regel von erfahrenen Schulinspektor*innen überprüft und beurteilt werden. Diese waren häufig viele Jahre in der Schulleitung tätig, werden vom Kultusministerium ausgebildet und kommen dann für ca. eine Woche in die Schulen und überprüfen pädagogische und didaktische Konzepte. Im Bildungs- und Betreuungsgipfel hingegen saßen neben den Politiker*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen lediglich zwei Schulleiter. Ein Vertreter der Landesschulbehörde (schulfachlicher Dezernent) gehörte dem Gremium nicht an.

Es ist erforderlich, dass die Förderschule für Geistige Entwicklung im Landkreis nach neuesten Inklusionserkenntnissen neue Räumlichkeiten erhält. In der Pressemitteilung steht, dass die Schulpsychologen in das Zentrum für Inklusion in Eschershausen einziehen sollen. Weder dem Bereich Schulpsychologie in der Außenstelle Holzminden noch der Dezernatsleitung der Schulpsychologie in Hannover ist solch ein Umzug bekannt. Leider finden wir keinen Hinweis darauf, ob ein Neubau kostengünstiger wäre als notwendige Umbaumaßnahmen (Fahrstühle, Toiletten, Umbau von Fachräumen usw.) in der HRS Eschershausen.

Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass in unterschiedlichen Pressemitteilungen (Weser Ith News, 10.11.20, 9.11.20) und laufenden Diskussionen kaum Hinweise auf Schul- bzw. Bildungsqualität zu finden sind. Welche Qualität sollen die Sekundarschulen im Landkreis Holzminden in 10 bzw. 20 Jahren haben, wo wollen wir -die Sekundarschulen- dann stehen? Haben die „kleinen Systeme“ überhaupt noch die Ressourcen um bestehende Qualitätsmerkmale aufrechtzuerhalten? Hierbei werfen sich viele Fragen auf: Ist die personelle Besetzung (Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, pädagogische Mitarbeiter*innen usw.) sichergestellt? Steht eine Stelle für eine didaktische Leitung zur Verfügung? Können auf Schülerinteressen bezogene Angebote (Wahlpflichtkurse/Profile oder Arbeitsgemeinschaften, Förder- und Forderangebote) in ausreichendem Maße eingerichtet werden? Ist eine Rhythmisierung des Ganztagsunterrichts möglich? Stehen für inklusive Lerngruppen entsprechend Förderschullehrkräfte und Räumlichkeiten zur Verfügung? Gibt es innerhalb der Schülerschaft genügend Interessenten, um eine Schülerfirma zu gründen, an Wettbewerben teilzunehmen, Forschergruppen einzurichten oder einen Schüleraustausch (Austausch mit anderen Kulturen) zu organisieren? Kann ein täglich frisch gekochtes, gesundes Mittagessen in einer Mensa vor Ort angeboten werden? Dieser Fragenkatalog kann problemlos fortgeführt werden.

Die Sek-I-Schulen im Landkreis Holzminden leisten derzeit eine qualitativ gute Arbeit. Allein unsere Schule kann in den letzten zehn Jahren auf das Ergebnis einer ausgezeichneten Schulinspektion und einer Vielzahl an Auszeichnungen, wie unter anderem dem dritten Platz in Niedersachsen bei „Starke Schule: Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen!“, eine Zertifizierung in „Silber“ und „Gold“ unserer Schülerfirma „Raabe-Imker GmbE“ jeweils überreicht durch die Kultusministerin Frauke Heiligenstadt oder auch dem Hauptpreis beim KWS-Schulförderpreis 2015 überreicht durch Kultusminister Dr. Bernd Althusmann zurückblicken. Zudem existiert mit Beginn des Pilotprojektes „Lernortkooperation“ eine intensive Zusammenarbeit mit der BBS Holzminden.

Zusammenfassend kann die Schulgemeinschaft der HRS Eschershausen nicht erkennen, dass es den Mitgliedern des Bildungs- und Betreuungsgipfels bislang um Schulqualität ging. Dies kann der Pressekonferenz und anderen Mitteilungen nicht entnommen werden. Herr Uwe Schünemann teilte am 09.11.20 in den Weser Ith News mit, dass die zugesagte Beteiligung von Bodenwerder und Delligsen sowohl an den Investitionskosten als auch an den Bewirtschaftungskosten ein beeindruckendes Bekenntnis zum Schulstandort sei. Auch diese Aussage macht deutlich, dass es lediglich um Standortfragen und nicht um Schul- oder Bildungsqualität geht. Nur wenn Qualitätsmerkmale festgeschrieben bzw. bedacht werden, kann man eine eventuelle Abwanderung von Schüler*innen verhindern. Nicht eine Sanierung verhindert Abwanderung, sondern Qualität, die eine Schule zu bieten hat. Wir fordern daher, dass vor einer endgültigen Entscheidung nachvollziehbare Qualitätsmerkmale und Kriterien gesammelt, abgewogen und veröffentlicht werden.

Sollte jedoch aus finanziellen Gründen eine Aufrechterhaltung der bestehenden Schulsysteme nicht mehr möglich sein, dann sehen wir dies als Chance eines gemeinsamen Neustarts, Neubau einer Schule-Nord mit allen Möglichkeiten konzeptioneller und räumlich-materieller Art. Die Qualität der Bildung für den Landkreis muss oberste Priorität haben.

HRS Eschershausen

Foto: HRS Eschershausen

*Für die Inhalte eines Leserbriefs/Lesermeinung ist einzig der genannte Autor verantwortlich, die Weser-Ith News distanziert sich von dem jeweiligen verfassten Artikel. Die jeweiligen Leserartikel enthalten dazu den Namen des Urhebers. Die Weser-Ith News behält sich das Recht vor, Leserartikel zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht insofern nicht. 

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