Holzminden (red). In zwei Anträgen bringt die Gruppe Bündnis 90 / Die Grünen /DIE LINKE wieder Schwung in die Schuldiskussion im Landkreis. Neben dem bereits beantragten Neubau für eine Oberschule in Delligsen fordert die Gruppe Grüne/Linke, die Planung für eine Integrierte Gesamtschule an den Standorten Stadtoldendorf / Eschershausen inklusive gymnasialer Oberstufe umgehend aufzunehmen. Außerdem sprechen sie sich für einen Neubau der Förderschule geistige Entwicklung in Holzminden aus.
Gruppensprecher Peter Ruhwedel (Bündnis 90 / Die Grünen): „Neben unserem bekannten Antrag zur OS Delligsen wollen wir mit den beiden weiteren Anträgen die Zukunft der Allgemeinbildenden Schulen sichern. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – DIE LINKE sprechen sich für ein attraktives Schulangebot im Landkreis Holzminden aus und dazu gehört für uns die Errichtung einer IGS im Landkreis Holzminden mit gymnasialem Angebot! Als Standort für eine IGS im Landkreis bietet sich Stadtoldendorf / Eschershausen an.“
Gerd Henke, Fraktionssprecher der Grünen: „Beide Schulstandorte sollten erhalten bleiben. Die Zahlen der OS Stadtoldendorf und der HRS Eschershausen geben für 2029/2030 schon eine 4 bis 4,5 Zügigkeit her (Stadtoldendorf: 2029/2030= 334 Schüler*innen, d h. 2, 5 Zügigkeit; Eschershausen: 2029/2030= 230 Schüler*innen). Dazu kämen wahrscheinlich Schüler*innen aus dem Bereich der Ortsteile SG Bevern und bisher abgewanderte Schüler*innen aus dem PG-Gymnasium. Daher ist eine 5-zügige Schule an zwei Standorten sinnvoll.“ Eschershausen könnte nach Meinung der Gruppe sofort der Standort der Unterstufe werden, denn hier gibt es die wenigsten Sanierungskosten. Ein Sanierung/ Modernisierung/Neubau des Standortes Stadtoldendorf zu einer IGS könne dann zeitlich und finanziell gestaffelt erfolgen. Eine spätere Umnutzung zur Unterbringung der Oberstufe in Eschershausen wäre sinnvoll, da die Oberstufe einer IGS wesentlich kleiner sei und erst nach 5 Jahren erfolge.
Christian Meyer (Bündnis 90 / Die Grünen) erklärt: „Wir sprechen uns ausdrücklich für eine Schule mit Gymnasialer Oberstufe aus! Nur das ergibt Sinn. Das steigert die Attraktivität und ist eine Aufwertung der Orte. Durch eine attraktive IGS mit Abiturangebot - nicht nur in der Kreisstadt - werden wir hoffentlich auch einige Schüler*innen von Abwanderung in andere Landkreise abhalten und nutzen bestehenden Schulraum besser aus. Es kann nicht so bleiben, dass fast 40 Prozent der Schüler*innen aus dem Landkreis Schulen außerhalb besuchen, weil wir nicht investieren!“
Einem Modell, die Haupt- und Realschule Eschershausen aufzulösen, um dort die Schule für Geistige Entwicklung unterzubringen, erteilen die Grünen/Die Linke eine deutliche Abfuhr. Gerd Henke (Bündnis 90 / Die Grünen): „In Eschershausen fehlt nach Angaben der Verwaltung ein Brandschutz- und ein Schadstoffgutachten, vor allem ist keine Barrierefreiheit vorhanden. Aber vor allem pädagogische Gründe sprechen für den Standort Holzminden“. Bündnis 90 / Die Grünen – Die Linke plädieren mit ihrem weiteren Antrag dafür, die weiteren Planungen für einen Neubau der Förderschule geistige Entwicklung am Standort Liethstraße in Holzminden umgehend aufzunehmen. Sabine Golcyk (DIE LINKE): „Der Bau einer Schule Geistige Entwicklung hat für uns neben dem Neubau in Delligsen und der Gründung einer Gesamtschule im Landkreis oberste Priorität und ist längst überfällig. Eine weitere Diskussion um etwaige Standorte ist für Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen nicht zielführend.“
Peter Ruhwedel (Bündnis 90 / Die Grünen): „Der Standort Holzminden ist für die Förderschule „Geistige Entwicklung“ die pädagogisch und strukturell sinnvollste Lösung. Die zentrale Lage der Förderschule GE im Landkreis, dadurch überschaubare bzw. unveränderte Fahrtkosten für den Landkreis. Schüler*innen und Eltern sind die Entfernungen zwischen Wohnort und Schulstandort bekannt und würden sich nicht verändern. Auf Grund der räumlichen Nähe zwischen der Förderschule GE und den Berufsbildenden Schulen könnte die vor allem für den Übergang in den Beruf eine enge Kooperation zum Wohle der Oberstufenschüler*innen verstärkt werden. Die vorhandene Infrastruktur (Busbahnhof, Sporthalle, Sportplatz) kann mitbenutzt werden. Alle Kooperationspartner der Förderschule befinden sich in der Kreisstadt (Jugendamt, Schulbegleiter des DPWV etc.), dass bedeuten kurze Wege. Der Lernort „Stadt“ mit Kaufhaus, Geschäften, Busfahrt etc. wäre noch immer gut zu erreichen. Die Akzeptanz der Eltern für diesen Schulstandort ist voll erfüllt.“
Die Gruppe Grüne/Linke sprechen sich ebenfalls für den Erhalt der Schulen in Bodenwerder und Bevern aus. „Die OS in Bodenwerder muss erhalten bleiben. Wir wollen die Ränder unseres Landkreises stärken. Hier sollte der Standort um ungenutzte Räume zurückgebaut und modernisiert werden! Und Bevern wird gebraucht, weil die Oberschule in Holzminden nur dreizügig ist.“