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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Tim Probstain (Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte), Johannes Schraps, Sabine Tippelt, Robert Hartmann (Leiter Projekt 'Begegnung'), Michael Weber (Bürgermeister Fürstenberg)

Fürstenberg (red). Ein weiterer Termin ihrer gemeinsamen Sommerreise führte die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt und den Bundestagsabgeordneten Johannes Schraps nach Fürstenberg in die Jugendbildungsstätte. Im gemeinsamen Gespräch mit Robert Hartmann dem Leiter des „Projekts Begegnung“, Tim Probstain dem Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte und Fürstenbergs Bürgermeister Michael Weber (SPD), stehen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Jugendbildungsstätte natürlich ganz oben auf der Agenda.

„Unfassbar viele Menschen sind negativ durch Corona betroffen. Aktuell spüren wir diese Situation natürlich auch in der Jugendbildungsstätte. Wir mussten beispielsweise unser gesamtes Hausmeisterteam entlassen, weil schlicht und einfach kein Geld für Personal mehr da ist“, macht Robert Hartmann gleich zu Beginn deutlich. Auch den Abgeordneten ist diese Problematik bewusst. „Das Kurzarbeitergeld war und ist für viele Bereiche sicherlich eine große Hilfe, um das Überleben von Unternehmen und Einrichtungen zu sichern. Es gibt aber leider kein Hilfsprogramm das gezielt bei der Übernahme von Personalkosten unterstützt. So passen die staatlichen Hilfen für manche Einrichtungen leider noch nicht ganz“, so Tippelt und Schraps. „Die Fälle, bei denen bestimmte Einrichtungen durch das Raster der zahlreichen Programme fallen, müssen wir uns auf Bundes- und Landesebene noch einmal genauer anschauen“, betont Schraps. Sabine Tippelt sieht zudem den Landkreis Holzminden auch in der Pflicht: „Der Landkreis muss sich unterstützend einbringen, so wie es viele andere Landkreise auch machen“, so Tippelt.

Robert Hartmann als Leiter des Projekts Begegnung lobt grundsätzlich die Corona-Maßnahmen von Bundes- und Landesregierung, macht aber deutlich, welche Auswirkungen die Pandemie auf seine Einrichtungen hat. „Gerade Sozialarbeiter können nicht über einen längeren Zeitraum mit der Kurzarbeit leben und suchen sich aufgrund der unsicheren Situation dann lieber Stellen in Bereichen, in denen sie Vollzeit arbeiten können. Ich wollte die Krise gemeinsam mit möglichst allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchstehen, um hinterher wieder voll durchstarten zu können. Ich kann aber jeden verstehen, der sich in dieser unsicheren Situation nach etwas Anderem umsieht“, so Hartmann. In der Jugendbildungsstätte und ebenso in den zahlreichen weitere Tätigkeitsfeldern des Projekts Begegnung bricht dadurch aber Personal weg.

Auch unabhängig von Corona äußert der Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte Tim Probsthain drängende Themen. „Seit sechs Jahren ist die Bildungsstätte mit dem Landkreis Holzminden bezüglich einer Sanierung in Gesprächen. Passiert ist bis heute leider nichts“, so Probsthain. Dies sei besonders enttäuschend, wenn man sich vor Augen führt, dass die Bildungsstätte jedes Jahr von März bis Oktober ausgebucht ist und bei den Gästen eine hervorragende Resonanz erfährt.

Auch das „Café Lieblingsplatz“ in Boffzen ist im Verlauf des Besuchs der beiden Abgeordneten ein Thema. In diesem Projekt werden unter anderem Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten sind, für Berufe in der Gastronomie ausgebildet und bekommen so eine Chance im Leben Fuß zu fassen. „Der Landkreis hat seine Verträge einfach gekündigt und das, obwohl die Örtlichkeiten für zehn Jahre angemietet sind“, so Hartmann. Sabine Tippelt macht dazu deutlich, dass dies ohne einen Beschluss des Kreistages über die politischen Gremien hinweg geschehen ist. Ein Zustand, der so nur schwer zu akzeptieren ist, da auch im Café hervorragende Arbeit geleistet wurde.

Tippelt und Schraps nehmen viele Eindrücke aus dem breitgefächerten Tätigkeitsfeld des „Projekts Begegnung“ mit. „Wir müssen gemeinsam und miteinander arbeiten und vor allem immer im Blick behalten, was es für die Gesellschaft bedeutet, wenn solch wertvolle Projekte nicht weitergeführt werden können. Fehlendes Geld darf nicht die Entschuldigung für alles sein“, so Tippelt und Schraps abschließend.

Foto: SPD

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