Lauenförde (red). Im Rahmen ihrer gemeinsamen Sommerreise ging es für die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt und den Bundestagsabgeordneten Johannes Schraps nach Lauenförde. Gleich mehrere Ziele standen für die beiden SPD-Politiker auf ihrem Plan.
Gemeinsam mit Lauenfördes Bürgermeister Werner Tyrasa, der SPD-Orstvereinsvorsitzenden Bernadette Buxton und dem Kreistagsabgeordneten Klaus Rickmeier ging es dabei zunächst zum Bahnhof Lauenförde. „Unser klarer Wunsch ist es, dass der Bahnhof hier in Lauenförde endlich mobilitätsgerecht ausgebaut wird. Sowohl beim Ein- und Aussteigen in die Züge, als auch beim Queren der beiden Gleise gibt es für Menschen mit Handicap große Probleme. Die Gemeinde Lauenförde hat ihren Teil schon geleistet und die Zuwegung zum Bahnhof mobilitätsgerecht umgebaut. Nun ist die Bahn am Zuge ihren Anteil zu leisten“, führte Bürgermeister Tyrasa aus. Deutlich wurde im weiteren Gespräch, dass der Bahnhof eine große Bedeutung für die Region besitzt und die Anbindung mit einem Stundentakt sehr gut ist. „Wünschen würden wir uns allerdings auch noch ein Toilettenhäuschen und einen vernünftigen Unterstand“, so die einstimmige Meinung von Buxton, Rickmeier und Tyrasa. Sabine Tippelt und Johannes Schraps sagten in diesem Zusammenhang zu, sich bei der Bahn dafür stark zu machen, damit in Lauenförde etwas passiert.
Anschließend ging es weiter zum Campingplatz ‚Yachthafen Dreiländereck’. Familie Voessing strebt auf dem traumhaft gelegenen Campingplatz in den nächsten Jahren eine Erweiterung an und nutzte die Gelegenheit, die Pläne vorzustellen und einen Einblick in die aktuelle Situation zu geben. „Sobald der Kiesabbau im benachbarten Teich abgeschlossen ist, müssen wir mit einem Teil unseres Campingplatzes umsiedeln. Dies betrifft etwa 30 % unseres aktuellen Platzes, da diese im Bereich der berechneten Flächen für hundertjährige Hochwasser liegen. Auf den etwa 20.000 m² Fläche, auf der unsere Erweiterung stattfinden soll, wollen wir bis zu 100 neue Plätze für Urlauber schaffen“, so Wilfried Voessing.
Sabine Tippelt zeigte sich erfreut über die Pläne. „Ich denke wir brauchen nicht darüber diskutieren, wie wichtig dieser tolle Campingplatz für den Tourismus in der Region Lauenförde ist. Gerade für mich als tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion ist immer wieder schön zu sehen, wenn solch positive Projekte angeschoben werden. Die Zeit ist aktuell mehr als günstig dafür, da brauche ich nur an unser neues Landesprogramm zur Förderung des Tourismus denken“, so Tippelt.
Danach ging es weiter mit einem gemeinsamen Gespräch mit Vertretern der „BI gegen atomaren Dreck im Dreiländereck“. Der Vorsitzende Dirk Wilhelm und Vorstandsmitglied Hubertus Hartmann bedankten sich zunächst für das Zustandekommen des Treffens und legten dann noch einmal ihre Sichtweise der aktuellen Situation dar. „Wir sind natürlich sehr erfreut, dass sämtliche Kreistage und Gemeinderäte der Region parteiübergreifend hinter uns stehen. Es ist allerdings mehr als unbefriedigend, wie sich die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung verkauft. Wir bekommen bis heute keine vernünftigen Antworten auf unsere Fragen und konstruktiv untermauerte Kritik wird in keiner Weise ernst genommen. Wenn Demokratie ernst nehmen möchte, dann muss in das gesamte Verfahren mehr Transparenz gebracht werden“, so Dirk Wilhelm.
Der Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps dankte der BI für ihre Arbeit und machte deutlich, warum er sich politisch so intensiv für eben diese größere Transparenz einsetzt. „Die Kriterien für die Standortauswahl und ihre Gewichtung gehören für die Öffentlichkeit transparent auf den Tisch. Dafür setze ich mich politisch ein und dabei hilft auch der öffentliche Druck der BI gegen die Errichtung eines Logistikzentrums. Aber auch im Hinblick auf den Zusammenhalt in der Region leistet die BI einen enorm wichtigen Beitrag, weil sie den Widerstand über die Landesgrenzen hinweg koordiniert und aufrecht hält. Ich halte es für überaus wichtig, dass sich die Regionen im Dreiländereck nicht gegeneinander ausspielen lassen“, so Schraps.
Ebenso wie Schraps sicherte auch Sabine Tippelt weiterhin ihre Unterstützung zu. „Von der Bahnstrecke, über die Verkehrsanbindung bis hin zu Tourismus- und Freizeitangeboten die in direkter Nähe des geplanten Zwischenlagers liegen, gibt es unzählige Argumente, die gegen diesen Standort sprechen. Es kann daher nicht sein, dass hier alles auf eine Karte gesetzt wird und wir hinterher die Leidtragenden sind. Ich werde weiter gegen diese Planungen kämpfen“, so Tippelt.
Den Abschluss der Reise durch Lauenförde bildete ein Besuch beim „FC Blau-Weiß Weser“ mit Sitz in Beverungen. Gemeinsam mit Vorstandsmitglied Bernd Hake und SoVD Vorstandsmitglied Werner Rohden werden die aktuellen Herausforderungen beim Bau einer neuen Toilettenanlage thematisiert. Obwohl das Sportheim des Vereins in Lauenförde und damit auf dem Grund des Landes Niedersachsen steht, ist der Verein durch die Fusion mit einem Nachbarverein offiziell in Nordrhein-Westfalen eingetragen und fällt somit vereinsrechtlich nicht in die Zuständigkeit des Landes Niedersachsen. Das Vereinsheim gilt als ein Vermögensgegenstand des Vereins, weshalb es auch durch das Land NRW gefördert werden muss. Diese Komplexität zieht allerdings für den Verein die große Schwierigkeit nach sich, an Fördermittel für den Umbau der Toilettenanlage zu gelangen, da sich NRW bislang nicht zuständig fühlt, den Verein aus seinem Sport-Förderprogramm zu unterstützen. „Ich habe den Fall bereits vor zwei Wochen im Niedersächsischen Landtag prüfen lassen. Es ist ganz eindeutig so, dass NRW zuständig ist“, so Sabine Tippelt gleich zu Beginn. Leider sieht NRW dies aktuell allerdings etwas anders und verweist auf das Land Niedersachsen. „Es ist nicht richtig, dass vonseiten unseres Nachbarlandes der vom FC gestellte Antrag einfach abgewiesen wurde. NRW hat einen Fördertopf für Sportstätten und aus diesem muss der Zuschuss kommen. Ich werde mich bei dem benachbarten Landtagsabgeordneten Goeken dafür einsetzen, dass die Zuständigkeiten anerkannt werden und die Gelder zu den Fußballern nach Lauenförde kommen“, so Tippelt abschließend.
Foto: SPD