Kreis Holzminden/Berlin (red). Tausende Bauern haben gestern mit einer Großkundgebung in Berlin gegen die aktuelle Agrarpolitik demonstriert. Ihr Protest richtete sich vor allem gegen das geplante Agrarpaket der Bundesregierung. Dieses sieht unter anderem eine deutliche Verschärfung der Düngung vor. Die Initiatoren des Protestes „Land schafft Verbindung“ sehen hierin eine existenzielle Gefährdung ihrer Betriebe, da mit einer Unterdüngung auch ein entsprechender Ertragsrückgang einhergeht.

Auf den Weg nach Berlin haben sich gestern auch rund 200 Landwirte aus dem Weserbergland gemacht, die teilweise sogar mit dem eigenen Trecker anreisten. Nach Angaben der Veranstalter waren insgesamt 40.000 Bauern aus dem gesamten Bundesgebiet zur Kundgebung vor das Brandenburger Tor gekommen. Die Polizei meldete 8600 Trecker, die den Verkehr im Zentrum der Hauptstadt für einige Stunden komplett zum Erliegen brachten.

Frank Kohlenberg, Vorsitzender des Landvolkes Weserbergland im Landkreis Holzminden, kritisiert: „Ich habe nicht das Gefühl, dass insbesondere bei Bundesumweltministerin Svenja Schulze, aber auch bei Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner der drohende Strukturbruch der Landschaft angekommen ist.“ Kohlenberg würde sich wünschen, „zukünftig gemeinsam mit der Politik nach Lösungen zu suchen und nicht immer wieder vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden“.

Fotos: Landvolk/Wille