Holzminden (red). Werden Bus und Bahn im Kreis bald günstiger? Der Landkreis Holzminden wird zum 1. Januar 2020 dem Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen beitreten. Das hat der Kreistag im Frühjahr 2019 einstimmig beschlossen. Damit kann der Kreistag effektiv Einfluss auf die Bus- und Bahnverbindungen in den drei Landkreisen Holzminden, Northeim und Göttingen nehmen. Zurzeit wird ein einheitliches gemeinsames Tarifsystem in den Gremien beraten. Die Grünen im Kreistag Holzminden haben sich dazu mit ihren Kollegen in Northeim und Göttingen getroffen und schlagen eine neue kostengünstige Tarifstruktur vor. „Gerade aus Klimaschutzgründen muss Bus und Bahn deutlich günstiger werden. Wir wollen mehr ÖPNV für alle und dieser muss auch für alle bezahlbar sein“, so Christian Meyer. Der Landkreis Holzminden hatte gemeinsam mit dem ZVSN ein Tarifgutachten in Auftrag gegeben, dass in den Ausschüssen vorgestellt wurde.

Fraktionssprecher Peter Ruhwedel erläutert: „Wir wollen Bus und Bahn im Kreis attraktiver machen, vor allem für Senioren, sozial Benachteiligte, Auszubildende, Jugendliche und Studierende. Zurzeit kostet eine Einzelfahrt von Holzminden nach Göttingen 10,80 Euro. Wir wollen das in Zukunft keine Fahrt in Südniedersachsen teurer als 5 Euro ist und dass es Extra-Vergünstigen für Senioren, Auszubildende, Schüler und Studierende gibt.“ Die grüne Kreistagsfraktion im Kreistag Holzminden spricht sich entschieden für einen einheitlichen Sozialtarif (Sozialticket) für die drei Landkreise aus. Damit soll allen Personen mit niedrigem Einkommen preiswerte Mobilität in den drei Landkreisen ermöglicht werden. Gerd Henke: „Schon in der Vergangenheit haben wir uns besonders für das Sozialticket eingesetzt und das soll auch so bleiben. Darüber sind wir uns mit unseren grünen Kollegen in Northeim und Göttingen einig.“ Die Grünen meinen auch, dass für alle Personen ab 65 ein günstiges Seniorenticket eingeführt werden sollte. Gerade ältere Menschen, die nicht mehr Auto fahren können oder keines haben, sollen nicht von der Mobilität abgeschnitten sein. Außerdem wollen wir volle Busse und nicht leere. Senioren sollen als aktive Gruppe, die gerne Ausflüge unternimmt, begriffen werden.

„Gerade im Alter muss günstige Mobilität ermöglicht werden“, so die Grünen. Auch für die Schüler,- und Jugendlichen des Landkreises wünschen sich die Grünen ein Jugendfreizeitticket für den gesamten Verbund. Gerade auch für Auszubildende ist ein kostengünstiger Verkehr zu den Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben wichtig. In Hessen wird dies vom Land übernommen. „In Niedersachsen haben wir GRÜNE im Landtag ebenfalls beantragt, dass das Land die Kosten für den Schülerverkehr der Sekundarstufe II und Berufsschüler übernimmt und dies kostenlos ist, aber noch zaudern SPD und CDU, obwohl dies in ihrem Koalitionsvertrag steht“, so der Landtagsabgeordnete Christian Meyer. Ein großes Anliegen der Grünen ist, dass durch ein Student*innen-Ticket, welches auch in den Regionalbussen Gültigkeit hat, Studierende zum einen die Möglichkeit haben, günstiger und besser zur Fachhochschule in Holzminden als auch in die Universitätsstadt Göttingen pendeln zu können. „Studierende müssen ermuntert werden, ihren Wohnort im ländlichen Raum zu wählen bzw. ihn dort beizubehalten.“ Mit einer Einführung von Tageskarten in Länderticketlogik (Niedersachsenticket) könnte auch für Familien und kleine Gruppen ein Angebot entstehen. Einem sogenannten Holzminden-Tarif (nur räumliche Gültigkeit im Landkreis Holzminden) stehen die GRÜNEN ablehnend gegenüber. "Wir sind eine Region und wollen günstige Fahrpreise im gesamten Tarifgebiet - auch von Neuhaus nach Uslar und von Stadtoldendorf nach Dassel oder Einbeck", so Erhard Böhm.

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