Bevern (r). Das Interesse war riesig. Die CDU hatte zu einem kommunalpolitischen Frühstück in das Gasthaus Hesse in Bevern geladen. Lag es an dem köstlichen Frühstück, dem JU Bundesvorsitzenden Tilmann Kuban als Ehrengast oder an den Kandidaten für die Landratswahl bzw. Samtgemeindebürgermeisterwahl Michael Schünemann und Thomas Junker? Das Restaurant war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Teilnehmer wurden nicht enttäuscht.

Mit einem leidenschaftlichen Appell für ein freiheitliches und starkes Europa eröffnete Tilman Kuban die kurzweiligen Reden. Zu den entscheidenden Zukunftsfragen Europas gehörten die Innovationsfähigkeit, die Sicherheit und die Umwelt. Weltweit hätten sich die Innovationen enorm beschleunigt. China mache hier enorme Sprünge. „Wenn wir nicht Schritt halten, werden wir unseren Wohlstand nicht halten können“, so der JU Spitzenkandidat für die Europawahl. Forschungsverbünde, Bürokratieabbau und eine erhebliche Steigerung der Investitionen in diesem Bereich seien die richtige Antwort der EU. Klimaziele würden nur mit neuen Techniken erreicht, in deren Erforschung massiv investiert werden müsse. Zudem sei ein intensiver Informationsaustausch im Kampf gegen den internationalen Terrorismus zwingend erforderlich. Als Beispiel nannte Tilmann Kuban eine europäische Antiterrordatei.

Man dürfe Europa nicht den Populisten überlassen, denn „Europa ist eine Gemeinschaft, in der wir unsere Zukunft sehen“. Dieses Europa funktioniere nicht mit Egoismus, Nationalismus und mit Populismus. Es brauche ein neues Kapitel Europa, eine neue Idee, was diese Gemeinschaft ausmache. Mehr Gemeinsamkeit bei den großen Zukunftsfragen und Subsidiarität und Eigenverantwortlichkeit bei den Dingen, die unsere Heimat ausmachen und besser vor Ort geregelt werden können. Tilman Kuban hatte ganz offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Großer Applaus und ein herzliches Dankeschön vom stellvertetenden CDU Kreisvorsitzenden Thomas Junker waren der Beweis dafür. 

Wie gut das Zusammenspiel zwischen einem Landrat Michael Schünemann und Thomas Junker funktionieren könnte, zeigten beide bei ihrer gemeinsamen Vorstellung. In den Bereichen Kita-Ausbau und der Bedarfsplanung für die frühkindliche Erziehung, beim Einwerben von Fördermitteln, dem Ausbau der Infrastruktur und der Bewältigung des Fachkräftemangels sei ein abgestimmtes Vorgehen unumgänglich. Zudem müsse die medizinische Versorgung flächendeckend gewährleistet bleiben. Auch dafür seien ein Gesamtkonzept und eine gemeinsame Kraftanstrengung erforderlich.

Michael Schünemann versprach eine klare Prioritätensetzung: „Bildung, Arbeitsplätze und Digitalisierung sind meine Schwerpunkte für die kommenden Jahre“. Es müsse gelingen, die guten Potenziale in unserer Region besser zu nutzen. „Unser Landkreis Holzminden kann mehr“, davon ist der unabhängige Landratskandidat fest überzeugt. Dazu gehöre eine qualifiziert arbeitende Verwaltung. Hier müsse endlich der Stecker gezogen werden. Das könne nur gelingen, wenn wir den Mitarbeitenden wieder mehr eigene Verantwortung übertragen, flache Hierarchien einführen und ihnen modernes Handwerkszeug an die Hand geben. Eine eingehende Rechnung würde heute mindestens sieben Mal von unterschiedlichen Personen geprüft und bearbeitet. Allein die Einführung der E-Rechnung würde eine enorme Vereinfachung bedeuten. Das sei nur ein Beispiel für eine moderne Verwaltung.

Thomas Junker will sich als Samtgemeindebürgermeister für ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld für alle Generationen einsetzen. Dafür seien Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Eine wichtige Rolle spiele zudem die Förderung des ehrenamtlichen Engagements in sozialen, kulturellen und sportlichen Bereichen genauso wie bei den freiwilligen Feuerwehren. Zur Zukunftssicherung gehöre aber auch die Klimaziele im „Kleinen“ umzusetzen.

Der Vorsitzende der CDU Kreistagsfraktion Uwe Schünemann forderte die zahlreichen Besucher des kommunalpolitischen Frühstücks zur Stimmabgabe am 26. Mai auf. Mit dem parteilosen Michael Schünemann als Landrat werde ein langersehnter Neustart im Kreishaus gelingen. Beeindruckt habe die CDU seine Erfahrung im Projektmanagement und seine Fähigkeit unterschiedliche Interessen zusammenzuführen. Für Bevern sei Thomas Junker ein Glücksfall. Der versierte Verwaltungsfachmann engagiere sich seit vielen Jahren nicht nur in der örtlichen Politik, sondern auch in verschiedenen Initiativen und Vereinen in der Samtgemeinde.

Foto: Sabine Echzell