Stadtoldendorf (r). "In dem in den letzten Tagen über verschiedene Medien veröffentlichten Artikel mit dem Titel „Mangelnde Breitbandanbindung gefährdet Arbeitsplätze“ wird von dem Kreistagsmitglied Uwe Schünemann die Behauptung aufgestellt, dass die Kreisverwaltung eine Fehlentscheidung getroffen habe, indem sie das Beverunger Unternehmen sewikom mit der Internetversorgung des Gewerbegebietes „Yorck-Kaserne“ beauftragt habe.
Diese Formulierung erweckt den Eindruck, als habe es zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung über eine Internetanbindung des betroffenen Gewerbegebietes eine Alternative gegeben. Das ist nicht der Fall.
Die letzte Förderperiode von 2012 bis 2015 sah einen Ausbau von 50 MBit/s für die zu erschließenden Gebiete vor. Dabei ging es darum, EU-Gelder für den Ausbau zu beantragen, um eine entsprechende Finanzierung gewährleisten zu können. „Ein solcher Antrag in Brüssel setzt immer voraus, dass er technik-neutral ausgeschrieben wird“, stellt Landrätin Angela Schürzeberg dazu fest. Die sewikom aus Beverungen ist seinerzeit der mit Abstand günstigste Anbieter gewesen. Das Angebot sah vor, dass das Gebiet mit Richtfunk angeschlossen werden sollte. „Die Alternative dazu wäre überhaupt kein Ausbau gewesen“, konstatiert die Landrätin. Das Beverunger Unternehmen verfüge zudem über sehr gute Erfahrungen, was die Anbindung mit Richtfunk betreffe. Sowohl im Kreis Höxter als auch im Kreis Lippe ist die sewikom federführend in Bezug auf die Anbindung der Region mit schnellem Internet.
Keine der ansässigen Firmen in Stadtoldendorf hat die angebotene Technik bisher ausprobiert. Ob sie also funktionieren könne oder nicht, bleibe deshalb erst einmal unklar, ergänzt Schürzeberg. Immerhin gebe es Erfahrungen an anderen Standorten, an denen einige große Firmen ihre eigenen Standorte mit Richtfunk verbunden haben und diese Technik intensiv und erfolgreich nutzten.
Im Landkreis sind einige Gebiete mit Richtfunk ausgebaut worden, die ein unterschiedliches Echo hervorgerufen haben. „Wir sind heute natürlich einen Entwicklungsschritt weiter“, weiß die Landrätin, „ohne dass die Problematik mit einer Glasfaseranbindung durch private Anbieter sich im ländlichen Raum grundlegend verbessert hat.“"
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